Karlsruhe (dpa/svs) – Ein Öko-Imker streitet sich seit geraumer Zeit mit der Stadt Karlsruhe über insektenfreundliche Trockenmauern und Hochbeete. Der Mann drohte sogar vor Gericht zu gehen. Jetzt lenkt die Stadt ein und ist auf den Imker zugegangen.
Im Streit um ein insektenfreundlich gestaltetes Grundstück mit Steinmauern und Hochbeeten lenkt die Stadt Karlsruhe ein und geht auf den Pächter, einen Karlsruher Imker, zu. «Wir verzichten auf die vorgegebene Rückbauforderung, um Zeit für eine gemeinsame Lösung zu ermöglichen», teilte ein Stadtsprecher am Dienstag nach einem Gespräch mit. Die Stadt würdige und unterstütze grundsätzlich die wertvolle Arbeit des Imkers Marc La Fontaine beim Arten- und Insektenschutz. Allerdings seien den Behörden die Hände gebunden, da das Grundstück den Regeln des Landschaftsschutzes unterliege.
La Fontaine lag monatelang im Clinch mit den Behörden, weil er auf dem Pachtgrundstück Hügelbeete und Trockenmauern etwa für Bienen und Eidechsen errichtet hatte. Daraufhin hatte das Liegenschaftsamt ihn aufgefordert, die etwa einen halben Meter hohen idyllischen und vor Insekten und anderen Kleintieren wimmelnden Mauern und Beete zurückzubauen. Knackpunkt war, dass das Grundstück sich in einem Landschaftsschutzgebiet befindet. Dafür gelten besondere Regeln. Diese verbieten zum Beispiel unzulässige Veränderungen der Fläche.
Der Imker hatte sich gegen den Rückbau heftig gewehrt und bekam auch von Naturschützern Rückendeckung. Nach dem Gespräch äußerte er sich zufrieden. Es sei sehr freundlich und konstruktiv gewesen, sagte er. Man werde nun gemeinsam einen Kompromiss erarbeiten. Die Stadt will nach Worten des Sprechers zudem nach anderen Standorten suchen, «um die wertvolle Arbeit von Herrn La Fontaine gegebenenfalls auf anderen Flächen ohne die rechtlichen Einschränkungen des Landschaftsschutzes zu ermöglichen». Bis Jahresende soll es eine Lösung geben.
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