Region (dpa/lsw) – Angesichts der zunehmend stärker steigenden Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine und weiteren Ländern suchen die Städte und Gemeinden verzweifelt nach Wohnungen und Schlafplätzen für Tausende von Menschen. „Die Lage ist ausgesprochen ernst“, sagte die baden-württembergische Migrationsministerin Marion Gentges nach einer Schalte mit Hunderten von Vertretern aus den Kommunen. Diese seien nach eigenen Angaben „an der Belastungsgrenze“, zitierte Gentges aus der Schalte.
„Was in den nächsten Wochen und Monaten vor uns liegt, ist mindestens eine Herkulesaufgabe.“ Die CDU-Politikerin schloss auch nicht aus, dass erneut Turnhallen, leerstehende Hostels, Hotels oder mobile Einrichtungen auf Campingplätzen genutzt werden müssten.
Seit dem Beginn des Kriegs im Februar sind laut Ministerium allein aus der Ukraine rund 115.000 Menschen nach Baden-Württemberg gekommen, von denen rund 80 Prozent privat untergebracht werden konnten. Weitere 10.500 Menschen aus Staaten wie Syrien, der Türkei und Afghanistan sind im laufenden Jahr nach der Registrierung im Land verblieben. Im Vergleich zur ersten Woche im Juli sei die Zahl der täglich aus der Ukraine ankommenden Menschen um rund 50 Prozent gestiegen, die Zugänge der Asylsuchenden seien ebenfalls auf einem hohen Niveau, sagte Gentges. Insgesamt liege die im laufenden Jahr registrierte Zahl der Hilfesuchenden im Südwesten bereits über der aus dem gesamten Jahr 2015.