Stuttgart/Karlsruhe (dpa/cmk) In mehreren deutschen Städten wie beispielsweise Sulz am Neckar, Hanau oder Wolfsburg ist das Einkaufen oder Bus- und Bahnfahren aktuell nur noch mit Mund-Nasen-Schutz erlaubt. Auch die baden-württembergische Landesregierung plant nun einen entsprechenden Entschluss, am Dienstagvormittag berät das Kabinett über die Maskenpflicht. Gesundheitsminister Lucha hatte sich am Montag deutlich für eine solche Pflicht ausgesprochen. Ministerpräsident Kretschmann will die Öffentlichkeit am Dienstagmittag informieren.
Die baden-württembergische Landesregierung strebt die Einführung einer Maskenpflicht zur konsequenteren Eindämmung des Coronavirus an. Am Dienstag befasst sich das Kabinett mit einem verpflichtenden Mund-Nasen-Schutz für den öffentlichen Nahverkehr und für den Einkauf. Ministerpräsident Winfried Kretschmann habe eine solche Vorgabe auf die Tagesordnung setzen lassen, hieß es am Montag. Im Anschluss an die Sitzung will Kretschmann um 12.00 Uhr mit Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Sozialminister Manne Lucha (Grüne) die Öffentlichkeit informieren. Dabei geht es nicht nur um Masken, sondern auch um die allgemeine Corona-Lage, die Notbetreuung von Kindern und erste Schritte der Schulöffnung.
Sachsen hat bereits eine Maskenpflicht eingeführt, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern ziehen in der kommenden Woche nach. Auch Kommunen in Baden-Württemberg schreiten schon voran. Nach Sulz am Neckar (Kreis Rottweil) und Kirchheim unter Teck (Kreis Esslingen) plant auch die Stadt Tübingen die Einführung einer Maskenpflicht. Die baden-württembergische Landesregierung hat mit der Lockerung der Corona-Verordnungen bisher lediglich eine „dringende Empfehlung“ verbunden, in Bussen und Bahnen sowie beim Einkauf in Geschäften nicht-medizinische, sogenannte Alltagsmasken zu tragen – oder Schals und Tücher. Nun dürfte eine landesweite Pflicht folgen.
Gesundheitsminister Lucha hatte sich am Montag klar für eine Maskenpflicht in Baden-Württemberg ausgesprochen. „Ich befürworte eine Verpflichtung zum Mund-Nasen-Schutz beim Einkaufen, im ÖPNV und in den Pausen auf den Schulhöfen, wenn die Schulen wieder eröffnen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Er mache sich keine Sorgen über mangelnde Angebote: „Es ist ja so, dass sich die Bürgerinnen und Bürger diese Masken selbst besorgen. Wir empfehlen ja keine medizinischen Produkte, sondern die oft selbst gemachte oder zu kaufende normale Schutzmaske.“