Kohlmeise und Amsel - NABU zieht Bilanz zur "Stunde der Wintervögel"

09. Januar 2024 , 09:44 Uhr

Stuttgart (pm/tk) – Sehr zufrieden zeigt sich der NABU Baden-Württemberg mit der Zwischenbilanz zur 14. „Stunde der Wintervögel“: Mehr als 10.000 Vogelbegeisterte und damit 26 Prozent mehr als vergangenes Jahr haben nach aktuellem Stand trotz winterlichem Wetterumschwung mit Schnee und Regen eifrig die Vögel in Gärten und Parks gezählt und gemeldet. Sie notierten nach aktuellem Stand etwa 238.000 Vögel aus mehr als 7.000 Gärten in ganz Baden-Württemberg.

Kohlmeise und Amsel

In der Vogelrangfolge liegt der Südwesten im Bundestrend: Die Top Fünf führt erneut der Haussperling an, vor Kohlmeise, Blaumeise, Amsel und Feldsperling. Kohl- und Blaumeise sowie Amsel befinden sich in Bund und Land im Aufwärtstrend, Kohlmeise und Amsel sind in den allermeisten Gärten (rund 92 sowie 90 Prozent) zuhause.

Star macht sich rar

Mit etwas Glück konnte man sogar einige nordische Gäste am Futterhaus beobachten, darunter Gimpel, Bergfink oder Schwanzmeise. Unter den nordischen Wintergästen war der grüngelbe Erlenzeisig mit fast 6.000 Vögeln der häufigste. „Der kleine Vogel turnte auffallend oft in den dünnen Erlen- und Birkenzweigen im Bodenseekreis umher. Er fliegt meist in größeren Schwärmen ein – was immer ein tolles Schauspiel für Naturbegeisterte ist“, so Bosch.

Schwarzstorch bei Karlsruhe

Eine spektakuläre Sichtung gab es am Wochenende in der Region Karlsruhe: Dort wurde ein Schwarzstorch beobachtet, was bisher sehr ungewöhnlich im Winter ist, denn der Langstreckenzieher überwintert eigentlich in Afrika. Offen ist, ob er am milden Oberrhein bleibt.

Aufgrund des Wetterumschwungs hätte der Vogelbeauftragte des NABU eigentlich vermehrt Waldvögel in Gärten erwarten. Doch während Buntspecht, Eichelhäher und die kleine Tannenmeise deutlich häufiger als 2023 zu sehen waren, ließen sich Ringeltaube, Kleiber und Kernbeißer seltener blicken. Häufige Überwinterer wie Star, Hausrotschwanz und Zilpzalp machten sich rar. Für Aufmerksamkeit sorgten einige Großvögel: 19 Kraniche, 49 Silberreiher und 50 Weißstörche.

„Schulstunde der Wintervögel“

Vom 8. bis 12. Januar 2024 sind alle Lehrkräfte eingeladen, bei der „Schulstunde der Wintervögel“ mit ihren Schülerinnen und Schülern die heimischen Wintervögel spielerisch kennenzulernen, zu beobachten und eine Stunde lang auf dem Schulhof, im Park oder im Garten zu zählen. Welche Vögel verbringen den Winter in Deutschland und wie können sich schon Kinder für ihren Schutz einsetzen? Viele informative Materialien zu den häufigsten Wintervogelarten für Schulkinder gibt es unter www.NAJU.de/sdw.

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