Stuttgart/Karlsruhe (cmk) Nachdem zu Beginn der Corona-Pandemie zunächst hart durchgegriffen wurde, werden nun immer mehr Maßnahmen gelockert. So auch in Baden-Württemberg. Wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Dienstag in Stuttgart mitteilte, sollen schon bald wieder private Feiern in größerem Rahmen stattfinden dürfen. Auch für öffentliche Veranstaltungen sollen schon ab Juni erste Lockerungen gelten. Zudem können Bars und Kneipen wieder öffnen.
Dem neuen Beschluss zufolge sollen ab dem 1. Juni in Baden-Württemberg neue Lockerungen in Kraft treten. Demnach dürfen dann bei privaten Feiern wie Hochzeiten oder Geburtstagen in geschlossenen Räumen bis zu zehn Personen, im Freien bis zu 20 Personen teilnehmen. Auch für öffentliche Veranstaltungen wurden nun erste Lockerungen in Aussicht gestellt. So sollen ab dem 1. Juni auch wieder öffentliche Veranstaltungen mit weniger als 100 Personen möglich sein. Hier sei allerdings vorausgesetzt, dass es feste Sitzplätze gebe und die Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten würden. Davon profitieren vor allem Kinos und Theater. Das Kabinett hat zudem beschlossen, dass Großveranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern auf jeden Fall bis zum 31. August verboten bleiben sollen.
Der Deutsche Bühnenverein zeigte sich zufrieden, äußerte sich aber noch vorsichtig zu möglichen Perspektiven: „Natürlich haben die meisten Häuser absolut darauf gewartet, dass dieses Zeichen kommt und die Kultur nicht vergessen wird, während die Bundesliga schon spielt“, sagte Hans Peter Radolko vom baden-württembergischen Landesverband. Die Beschränkung auf weniger als 100 Besucher sei aber knapp: „Da muss man schon sehen, ob man ein Format findet und sich das dann auch trägt.“ Vor allem für größere Orchester werde es auch unter den Vorgaben schwierig werden.
Des Weiteren sollen Bars und Kneipen in Baden-Württemberg ab dem 2. Juni wieder öffnen dürfen – natürlich unter Einhaltung von Hygieneauflagen. Auch Jugendhäuser und öffentliche Bolzplätze sollen dann wieder besucht werden können. Trotz der Lockerungen mahnte Ministerpräsident Kretschmann abschließend: „Abstand halten, Maske tragen und keine großen Gruppen bilden, das ist nach wie vor verpflichtend.“
Eine Arbeitsgruppe der Landesregierung hatte auch weitere Öffnungen ab dem 1. Juli und 1. August vorgeschlagen. Über diese weiteren Schritte gibt es aber laut Kretschmann noch keine Einigkeit. Noch in dieser Woche solle aber eine gemeinsame Linie gefunden werden.
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