Karlsruhe (er24/bo) – Es ist der bisherige Höhepunkt der Corona-Pandemie: Ein spezieller Intensiv-Transportbus des DRK Ulm hat am Samstagabend drei schwerkranke Corona-Patienten aus Augsburg ins Städtische Klinikum nach Karlsruhe gebracht. Wegen der angespannten Corona-Lage müssen diese nun in andere Bundesländer verlegt werden – zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie.
In dem Intensiv-Bus können bis zu vier Patienten unter Beatmung auch über längere Strecken in einer rollenden Intensivstation transportiert werden.Die Fahrten wurden nach Rettungsdienstangaben von zwei Intensivmedizinern des Universitätsklinikums Ulm, sowie drei Notfall- und zwei Rettungssanitätern betreut. Die Patienten stammen aus dem schwer von Corona betroffenen Gebiet rund um Augsburg und wurden nun nach Rheinland-Pfalz weiterverlegt. Hierzu kamen drei weitere Intensivtransportwagen an das Städtische Klinikum Karlsruhe, nahmen die Patienten auf und verlegten diese weiter in Klinken in der Pfalz. Auch Frankreich hat bereits signalisiert, intensivpflichtige Coronapatienten aufnehmen zu können.
Die im südlichen Afrika entdeckte Omikron-Variante des Coronavirus hat inzwischen auch Deutschland erreicht. In München wurde die als besorgniserregend eingestufte Variante nach Angaben des Max-von-Pettenkofer-Instituts bei zwei Reisenden nachgewiesen, die am 24. November mit einem Flug aus Südafrika eingetroffen waren. Die Behörden in Hessen untersuchen den Fall eines weiteren Reiserückkehrers aus Südafrika, bei dem laut Sozialministerium ein „hochgradiger Verdacht“ vorliegt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Variante B.1.1.529 am Freitag als „besorgniserregend“ eingestuft. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC spricht von ernsthaften Sorgen, dass die Variante die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe erheblich verringern und das Risiko von Reinfektionen erhöhen könnte. Welche genauen Auswirkungen die Variante hat, ist aber noch offen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bürger eindringlich dazu aufgerufen, einen Lockdown durch freiwillige Kontaktbeschränkungen zu verhindern. „Wichtig ist, dass wir jetzt alle gemeinsam handeln“, schrieb Steinmeier in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. „Halten wir uns an die Regeln, reduzieren wir noch einmal unsere Kontakte. Tun wir es, damit Schulen und Kitas nicht wieder schließen, damit wir das öffentliche Leben nicht wieder vollständig herunterfahren müssen.“ Steinmeier appellierte zudem erneut an die Menschen, sich impfen zu lassen: „Wir könnten doch so viel weiter sein! Das ist eine bittere, aber notwendige Erkenntnis. Das Mittel, sich vor einem schweren, gar tödlichen Verlauf der Krankheit zu schützen, haben wir in der Hand. Aber immer noch haben es bisher zu wenige in Anspruch genommen. Deshalb bitte ich Sie heute noch einmal: Lassen Sie sich impfen, und erneuern Sie Ihren Impfschutz rechtzeitig!“