Kliniken für Quarantäneverweigerer in Gerlingen und Heidelberg

25. Januar 2021 , 12:37 Uhr

Stuttgart/Heidelberg (dpa/lk) – Für uneinsichtige Quarantäneverweigerer in Baden-Württemberg wird das Land Plätze in zwei Kliniken in Gerlingen und Heidelberg bereitstellen. Das geht aus einem Schreiben des Gesundheitsministeriums an die Polizeibehörden und Gesundheitsämter hervor.

Kliniken in Heidelberg und Stuttgart

Demnach werden Unterbringungsmöglichkeiten für sogenannte zwangsweise Absonderungen im Robert-Bosch-Klinikum Schillerhöhe sowie in der Universitätsklinik Heidelberg eingerichtet. Grundsätzlich sollten aber Stadt- und Landkreise selbst geeignete Räume und Transportmittel sowie Personal zur Verfügung stellen, um Quarantäneverweigerer unterzubringen.

Richterlicher Beschluss für Einweisung nötig

Auf den Umgang mit ihnen hatten sich Gesundheitsminister Manne Lucha und Innenminister Thomas Strobl schon Anfang Dezember geeinigt. Nach Angaben eines Sprechers des Gesundheitsministeriums geht es nur um wenige Fälle. Zielgruppe seien uneinsichtige, bußgeldunempfindliche Menschen, die vorsätzlich in Kauf nähmen, andere Menschen mit Corona zu infizieren. Für eine Zwangseinweisung sei aber ein richterlicher Beschluss nötig, heißt es im Schreiben. Strobl zeigte sich erleichtert: „Endlich sind die Kliniken benannt, endlich ist die Sache gelöst“, sagte er der dpa. Es handele nur um wenige, aber um gefährliche Fälle.

Unterbringung für hartnäckige Quarantäneverweigerer

Nicht immer geht es dabei um Gegner der Corona-Maßnahmen oder um Anhänger der sogenannten Querdenker-Bewegung. In einem konkreten Fall hält sich ein abgelehnter Asylbewerber auf der Schwäbischen Alb nicht an die Quarantäneauflagen. Der Mann, der in Deutschland geduldet wird, hatte nach Angaben aus dem Rathaus immer wieder Kontakt zu anderen Menschen gesucht, obwohl er sich infiziert hatte. Auch weigert er sich, Kontaktpersonen zu nennen. Bei einer Kontrolle seiner Quarantäne war er zudem nicht wie vorgeschrieben in seinem Zimmer angetroffen worden. „Aufgrund dieser Vorkommnisse und des psychischen Zustandes müssen wir sicher davon ausgehen, dass er sich weiterhin nicht an die Quarantäne halten wird“, heißt es in einem Schreiben aus dem Rathaus, in dem ein Platz in einer Klinik gefordert wird.

https://www.die-neue-welle.de/display-news/strobl-will-quarantaeneverweigerer-in-klinik-einweisen-lassen

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

07.07.2024 Entenfüttern: Spaß für Menschen, Problem für Tiere – NABU-Experte klärt auf Region (dk) – Entenfüttern ist für viele ein liebgewonnenes Ritual, doch ist es wirklich gut für die Tiere? Eberhard Klein, Leiter des NABU Bodenseezentrums bei Konstanz, erläutert, warum das Füttern von Enten problematisch sein kann und gibt wertvolle Tipps. Problematisches Brot Vor allem Kinder und Rentner füttern häufig Enten an Seen und Flüssen. „Die Tiere 02.07.2024 Balkonkraftwerk-Boom im Südwesten - Tausende setzen auf Solaranlagen Region (dpa/lsw) - Die Sonne scheint auf den Balkon - und versorgt so den Kühlschrank mit Strom? Balkonkraftwerke machen es möglich. Immer mehr Menschen im Südwesten entscheiden sich für die kleinen Solaranlagen. In Deutschland sind mehr als eine halbe Million sogenannte Balkonkraftwerke am Netz.  Das ist mehr als eine Verdoppelung seit Mitte 2023. 20.02.2024 Karlsruher Richter kassieren Freispruch für Klimaaktivisten - Urteil lückenhaft Karlsruhe (dpa) – Das Oberlandesgericht Karlsruhe hat am Dienstag einen Freispruch wegen Nötigung im Falle einer Straßenblockade durch einen Klimaaktivisten gekippt. Eine grundsätzliche Entscheidung, ob es sich in diesem Falle um Nötigung handelte, wurde aber nicht getroffen, wie aus der Entscheidung hervorgeht. Fall geht zurück ans Amtsgericht Das Urteil des Amtsgerichtes Freiburg, das einen 32-Jährigen freigesprochen hatte, sei 10.01.2024 Die Mehrwertsteuer ist gestiegen – jetzt müssen Gastronomen den Gürtel enger schnallen Region (lea) – Essen gehen, oder doch lieber selbst kochen? Diese Frage wird sich in zahlreichen Haushalten mit Blick in den Geldbeutel im neuen Jahr häufiger stellen. Denn zum Jahreswechsel klettert die Mehrwertsteuer von sieben wieder auf den vor-Pandemie-Satz von 19 Prozent. Von Kanzler Scholz‘ Aussage, die Mehrwertsteuer werde nie wieder abgeschafft, ist angesichts von