Karlsruhe (dpa/jal) – Die Letzte Generation hat unter anderem in drei Städten im Südwesten für Samstag zu «ungehorsamen Versammlungen» aufgerufen. Es handelt sich nach Angaben der Letzten Generation um eine neue Demonstrationsform, bei der Demonstrierende Straßen und Gehwege blockieren, ohne dass sich jemand festklebt. Am Samstag 12.00 Uhr soll in Stuttgart am Flughafen, in Freiburg am Hauptbahnhof und in Karlsruhe auf der Durlacher Allee demonstriert werden. Neben Aktivisten sollen unter anderem auch Lehrer, Handwerker, Ärzte, Studenten, Wissenschaftler und Landwirte auf die Straße gehen.
Die Klimagruppe Letzte Generation hat im Südwesten für mehr Klimaschutz protestiert. Laut Polizei blockierten die Klimaaktivisten am Samstag in Freiburg und Karlsruhe Straßen. Versammlungen hab es auch am Stuttgarter Flughafen. Die Polizei sprach von einem friedlichen Protest. Dutzende Aktivisten, die laut Polizei am Freiburger Hauptbahnhof und der Durlacher Allee in Karlsruhe Fahrbahnen blockierten, mussten weggetragen werden. Mit der neuen Demonstrationsform soll die gesamte Gesellschaft erreicht werden, sagte Mario Hess von der Karlsruher Letzten Generation. «Unsere früheren Aktionen mit dem Kleben wurden ja sehr kritisch von Passanten gesehen.»
Den Protest am Samstag bezeichnete Hess als Erfolg. 150 Menschen beteiligten sich ihm zufolge in der Spitze in Karlsruhe daran. Die Polizei sprach dagegen von bis zu 50 Demonstranten. In Freiburg zählten die Beamten etwa 150 Teilnehmer. Wie viele es am Flughafen Stuttgart waren, war zunächst nicht bekannt. Die Polizeipräsidien hatten im Vorfeld der Demonstrationen, die etwa auch in Berlin, Köln und auf Rügen angekündigt waren, erklärt, dass sie vorbereitet seien. Die Letzte Generation hatte die «ungehorsamen Versammlungen» an zehn Orten in Deutschland als Auftakt eines «Widerstandsfrühlings» angekündigt. Einst als «Klimakleber» bekannt, fordert die Letzte Generation radikale Klimaschutzmaßnahmen.