Pforzheim (pm/lk) – Die sechsjährige Sophia aus Pforzheim hat Blutkrebs. Nur ein passender Stammzellspender kann ihr Leben retten. Ihre Familie und Freunde setzen alle Hebel in Bewegung, um ihr eine zweite Chance auf Leben zu schenken. Wer helfen möchte, kann sich über www.dkms.de/sophia ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden.
Sophia ist ein lebensfrohes kleines Mädchen. Offen, zugewandt und herzlich. Ein echter Sonnenschein. Malen, basteln, mit dem kleinen Bruder Felix Playmobil spielen, mit Mama kuscheln und backen und mit Papa rumtoben bis die Fetzen fliegen – das ist ihre Welt. „Sophia ist ein sehr aufgewecktes Kind. Sie hat immer ein Lächeln im Gesicht, ist lebensfroh. Sie spielt gerne und ist mit ihrem Bruder am Toben. Wirklich ein herzliches Kind, das gerne hilft“, beschreibt ihre Tante Katharina Demler sie im Interview mit der neuen welle.
Vor zwei Jahren bekam Sophia plötzlich hartnäckiges Fieber. Im Krankenhaus kam die niederschmetternde Diagnose: Blutkrebs! Ein Schock für die kleine Familie. Mutter Elena befand sich in Elternzeit, Vater Patrik erhielt Unterstützung vom Arbeitgeber, um sich zu Hause besser um den kleinen Felix kümmern und jeden Tag seine schwerkranke Tochter besuchen zu können. Achtzehn Monate ging das so: Krankenhauszimmer, Untersuchungen, Medikamente und Chemotherapien. Dann endlich wird Sophia entlassen, die Haare wachsen wieder, Sophia geht zurück in den Kindergarten.
Doch kurz nach Weihnachten kam die erschütternde Nachricht: der Blutkrebs ist zurück. Nur ein passender Stammzellspender kann Sophias Leben jetzt noch retten. Die Eltern sind verzweifelt und hilflos. Sophias Tante Katharina schaltet sich ein und organisiert kurzerhand eine große Aktion, bei der sich deutschlandweit Spender registrieren lassen können. Nach dem anfänglichen Schock haben Elena und Patrik den Kampf wieder aufgenommen: „Aufgeben kann keine Option sein. Es kann nur einen einzigen Weg geben und der heißt mit Hoffnung vorangehen“, erklärt Patrik, „unsere Tochter macht es uns vor. Es ist unvorstellbar wie tapfer sie ist, wie sie alles über sich ergehen lässt und trotzdem jeden Tag ihr Lachen findet.“
Corona hat sie Situation zusätzlich verschärft. Elena ist immer bei ihrer kranken Tochter, darf das Krankenhaus aber nicht verlassen. Mit Telefonaten, Skype und Videos halten sie Kontakt. Tante Katharina beschreibt eine belastende Situation: „Die Mama hat den dreijährigen Felix seit dem 29. Dezember nicht mehr gesehen. Er vermisst die Mama unendlich. Aber seine Schwester noch mehr, weil sie haben immer zusammen gespielt. Für Felix ist es auch sehr, sehr schwer.“ Sophie kämpft indessen tapfer weiter, denn sie hat einen großen Wunsch: sie möchte einmal mit ihrer Familie in einem „echten“ Hotel direkt am Strand Urlaub machen. Und sie möchte wie alle Kinder in ihrem Alter in die Schule gehen, lesen und schreiben lernen, Teenager werden und irgendwann ihren ersten Kuss bekommen.
Nur eine Stammzelltransplantation kann Sophias Leben retten. Bislang wurde weltweit kein passender Spender gefunden. Die von Sophias Tante Katharina geplante Online-Aktion soll neue Hoffnung schenken. Denn je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto größer sind die Überlebenschancen für Sophia. Deshalb bittet sie: „Wir müssen jemand finden, der zu Sophia 100 Prozent passt, so dass sie weiter leben kann. Uns fehlt eine Vor-Ort-Aktion, durch Corona sind uns die Hände gebunden. Daher ist die beste Hilfe, wenn Sie sich registrieren lassen. Eine Registrierung geht schnell und unkompliziert und ist ein kleiner Aufwand von 5 Minuten. Ich appelliere zu den Herzen der Menschen. Es gibt so viele, die auf diese Hilfe angewiesen sind. Bitte nehmen Sie eine Registrierung ernst und werden Sie zum Lebensretter.“
Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann Sophia und anderen Patienten helfen und sich mit wenigen Klicks über www.dkms.de/sophia die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer genauen Anleitung sowie einer Einverständniserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können. Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhautabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung. Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro entstehen.