Karlsruhe (dpa/lk) – Die Zukunft des Badischen Staatstheaters ist gesichert: Der Karlsruher Gemeinderat stimmte am Dienstag mit überwältigender Mehrheit für das Sanierungs- und Umbaukonzept der Verwaltung.
Nach wochenlanger Diskussion wegen explodierender Kosten fiel das Ergebnis überraschend klar aus: 43 Stadträte votierten dafür, 4 dagegen, 2 enthielten sich. „Ich bin ganz begeistert“, freute sich Oberbürgermeister Frank Mentrup. Die nun gemeinsam getragene Entscheidung sei ein „Sieg der Verantwortlichkeit“. Damit kann im nächsten Jahr die etwa zwölf Jahre dauernde Sanierung wie geplant angegangen werden. Angesichts der angespannten Haushaltslage und enormen Kostensteigerungen hatte es vor allem bei den Grünen und der CDU zuvor erhebliche Zweifel gegeben.
Das Projekt stand wegen der Kosten beinahe auf der Kippe: Während vor vier Jahren noch von 325 Millionen Euro die Rede war, soll die Sanierung und Erweiterung des Theaters nun auf über 570 Millionen Euro kommen. Das Land zahlt davon die Hälfte. „Wir haben uns selten eine Entscheidung so schwer gemacht wie diese“, sagte Grünen-Fraktionschefin Zoe Mayer. Ihre Fraktion hatte als größte im Gemeinderat einen entscheidenden Einfluss. Die Grünen hatten unter anderem befürchtet, dass die Mehrkosten für das Theater auf Kosten von Klimaschutz-Projekten gehen. Nach klaren Zusagen stimmten sie am Ende geschlossen für den Theater-Umbau.
Das 1975 als Drei-Sparten-Haus für Oper, Schauspiel und Ballett eröffnete Theater ist in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig. Vom Brandschutz bis zur Technik: Nach bald 50 Jahren laufendem Betrieb genügt es nicht mehr modernen Anforderungen. Zudem platzt es aus allen Nähten. Spielstätten und Proberäume sind schon jetzt über die Stadt verteilt. Für den umfassenden Umbau hatten sich in den vergangenen Wochen neben Oberbürgermeister Mentrup auch Kultureinrichtungen in und um Karlsruhe stark gemacht. Mit dem Gemeinderatsbeschluss sind nun auch Forderungen unter anderem der Karlsruher CDU nach einem Neubau vom Tisch. Sie hatte den Karlsruher Messplatz als Alternative ins Spiel gebracht.