Karlsruhe (pm/jal) – Den zehnten Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA würden die PS Karlsruhe LIONS wohl am liebsten möglichst bald aus dem Gedächtnis streichen. Denn beim 72:104 zuhause gegen Science City Jena hatten die Badener zu keinem Zeitpunkt Zugriff auf das Geschehen. Der Tabellenführer aus Thüringen kontrollierte die Begegnung über die gesamte Spielzeit hinweg. Das angesichts mehrerer verletzungsbedingter Ausfälle deutlich geschwächte Karlsrudel agierte am 16. November engagiert, aber meist unglücklich.
Die Gäste gewannen den Sprungball und machten mit zwei Distanztreffern binnen etwas mehr als einer Minute gleich ihre Ansprüche klar. Die LIONS stiegen zwar in Person von Maurice Pluskota auch bald in die Korbjagd ein. Außer dem Center konnte aber zunächst keiner der Badener scoren. Beim Stand von 4:13 kurz vor Mitte des ersten Abschnitts nahm Headcoach Aleksandar Scepanovic die erste Auszeit, die jedoch keine Änderung im Spielverlauf einleiten sollte. Im Gegenteil: Seine Mannschaft agierte hektisch und ließ sich nicht genug Zeit, überlegte Abschlüsse zu kreieren. Die Gegenstöße des Tabellenführers saßen hingegen meist.
So war der Spielstand von 11:30 nach Ende des ersten Viertels keineswegs verwunderlich. Es waren auch im folgenden Spielabschnitt in erster Linie Einzelaktionen, die zu Erfolgen auf LIONS-Seite führten. Bei Jena lief der Ball hingegen schnell und präzise durch die Reihen und schnell überschritt der Vorsprung des Spitzenreiters die 20-Punkte-Marke. Nach insgesamt fünf schnellen Punkten durch Lachlan Dent zur Mitte des zweiten Viertels kam zum ersten und einzigen Mal an diesem Abend so etwas wie Zuversicht im Team auf.
Gästecoach Björn Harmsen verstand es allerdings gut, mit strategisch günstig gewählten Auszeiten einen aufkommenden Spielfluss aufseiten der LIONS zu unterbrechen. Das Resultat des Spielverlaufs war ein Stand von 25:47 beim Gang in die Kabinen. Nach der Rückkehr aufs Parkett scorten zwar auch die Hausherren besser und besserten ihre bis dahin bescheidenen Quoten auf. Das Karlsruher Spiel war schnell, aber oft ideenlos. Viele Offense-Aktionen endeten in gegnerischen Rebounds. Die Gäste machten es besser und neutralisierten die LIONS-Bemühungen durch Tempogegenstöße, womit sie auch diesen Spielabschnitt knapp für sich entscheiden konnten. Mit 52:77 ging es ins Schlussviertel, das keine überraschende Wende mehr bereithalten sollte. Der ProA-Spitzenreiter spielte die Begegnung souverän zu Ende und ließ keinen Zweifel an seiner Dominanz aufkommen.
LIONS-Topscorer war Lachlan Dent mit 18 Punkten. Zweistellig auf dem Scoreboard eintragen konnten sich auch Maurice Pluskota mit 17 und Joel Mäntynen mit 15 Zählern. Scepanovics Aufgabe wird nun sein, seinen Schützlingen mit guter Trainingsarbeit wieder etwas Selbstvertrauen zu vermitteln. Denn das kommende Wochenende ist spielfrei und am 30. November trifft man auswärts auf die VfL Sparkassen Stars Bochum. Der Ruhrgebietsklub reitet derzeit auf einer Welle und spielt seine bisher beste ProA-Saison.