Karlsruhe (dpa/svs) – Lockdown und Kontaktverbot während der Coronazeit haben zwar viele von uns genervt, aber immerhin ein Gutes hatten die Maßnahmen: Wir waren sportlicher unterwegs. Die Corona-Zeit hat Menschen, einer Untersuchung von Karlsruher Wissenschaftlern zufolge, deutlich aktiver gemacht. Das zeigen Daten aus der Langzeitstudie «Gesundheit zum Mitmachen» des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), bei der seit rund 30 Jahren Bürger ab 35 Jahren aus Bad Schönborn in regelmäßigen Abständen befragt und durchgecheckt werden. «Die Corona-Zeit war quasi ein „Booster“ für einen Teil der Bevölkerung, sich mehr zu bewegen», sagte Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am KIT, bei der Vorstellung der Ergebnisse in Karlsruhe.
Im Corona-Jahr 2021 hat demnach rund die Hälfte der etwa 430 Beteiligten sich an fünf Tagen der Woche mindestens 30 Minuten bewegt. Beim letzten Untersuchungsjahr 2015 hatten das nur etwa 30 Prozent geschafft. «Die Corona-Zeit war quasi ein „Booster“ für einen Teil der Bevölkerung, sich mehr zu bewegen», sagte am Montag Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am KIT, bei der Vorstellung der Ergebnisse in Karlsruhe. Das sei ein Befund, der auch durch internationale Forschungen bestätigt werde.
Die Studie läuft seit rund 30 Jahren. Dabei haben die bislang 1090 Probandinnen und Probanden beispielsweise etwa Tests zur motorischen Fitness absolviert sowie Fragebögen zur körperlichen Aktivität und Gesundheit beantwortet. Die Wissenschaftler erforschen die Zusammenhänge zwischen körperlich-sportlicher Aktivität, Fitness und Gesundheit im mittleren und späten Erwachsenenalter. Die Teilnehmer im Alter zwischen 35 und inzwischen etwa 80 Jahren werden alle paar Jahre untersucht. Das geschah bisher in fünf sogenannten Wellen im Jahr 1992, 1997, 2002, 2010, 2015 und 2021.