Karlsruhe (pm/svs) – Dieses und nächstes Jahr sammeln Forscher des KIT im Rahmen von Messkampagneneinsätzen in Baden-Württemberg selbst Hagelkörner. Allerdings bitten sie auch die Bevölkerung hier um aktive Mithilfe: Nach einem Hagelereignis sollt ihr daher Hagelkörner ab einer Größe von rund 4 cm, Golfballgröße, vor der Haustür sammeln und am besten einzeln verpackt im Eisfach zwischenlagern.
Meldungen, inklusive Foto der Hagelkörner, können per Mail an hagel@imk-tro.kit.edu gesendet werden; die Forschenden holen dann die Hagelkörner bei euch zu Hause ab. Damit kann jeder dazu beitragen, die Vorhersage von Hagel zu verbessern! Übergeordnetes Ziel des Projekts ist ein besseres physikalisches Verständnis der Hagelentstehung und der Hagelkornverteilung, um die Hagelvorhersage auf kurzen Zeitskalen zu verbessern und Schadenabschätzungen durch Hagelschlag zu verbessern.
Ein Teil des Projekts widmet sich der Vermessung von Hagelkörnern. Die Form eines Hagelkorns bestimmt, wie es schmilzt, wie es fällt und wie es vom Niederschlagsradar erfasst wird. All diese Faktoren haben Auswirkungen auf die Modellierung und Vorhersage von Hagelereignissen. Je größer die Hagelkörner werden, desto weniger kugelförmig sind sie in der Regel und desto komplexer sind ihre Oberflächen, so dass die Messung dieser Komplexität umso wichtiger wird. Um die Form von Hagelkörnern korrekt zu erfassen, ist ein 3D-Scan mittels photogrammetrischen Verfahren erforderlich. Zusätzlich erfolgt eine Querschnittsanalyse der Hagelkörner, indem diese „aufgeschnitten“ werden. Querschnitte bieten einen einzigartigen Einblick in die innere Zusammensetzung von Hagelkörnern und ermöglichen ein Verständnis der strukturellen Vielfalt innerhalb desselben Hagelsturms oder zwischen verschiedenen Hagelereignissen.