Knittlingen (pm) – In Knittlingen ist nach einem Ersatzneubau die Kieselmannbrücke für den Verkehr freigegeben worden. An der feierlichen Verkehrsfreigabe am Mittwoch nahmen neben Bürgermeister Alexander Kozel auch Vertreter des Landkreises Karlsruhe und des Verkehrsministeriums teil.
Die Arbeiten für den Ersatzneubau der Kieselmannbrücke bei Knittlingen begannen am 13. September 2021. Dabei wurde die bestehende Brücke abgerissen und anschließend durch ein neues Bauwerk an gleicher Stelle ersetzt. Während der Bauzeit wurde der Verkehr der B 35 über eine einspurige Behelfsbrücke an der Baustelle vorbeigeführt. In Folge des Hochwassers im Ahrtal und den vorrangig dort eingesetzten Behelfsbrücken war es für die Baufirma allerdings schwierig, genug Material zu bekommen. Dadurch verschob sich der gesamte Zeitplan um ein halbes Jahr. Erst im Frühjahr 2022 konnte die drei jeweils 24 Meter langen Fahrbahnelemente der Behelfsbrücke eingehoben und die Umleitung eingerichtet werden. Erst dann begann der eigentliche Brückenneubau in Knittlingen.
Seit gestern ist die B 35 nun wieder vollständig für den Verkehr freigegeben. Restarbeiten unter der Brücke sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen werden. Die geplante Spritzschutzwand auf den Brückenkappen kann aufgrund von Lieferschwierigkeiten ebenfalls erst nach der Verkehrsfreigabe im November 2023 hergestellt werden. Die Kosten sind mit fünf Millionen Euro veranschlagt und werden vom Bund getragen. Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Projektseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe zu finden.
Andreas Hollatz, Abteilungsleiter im baden-württembergischen Verkehrsministerium, sagte: „Ein Neubau der Kieselmannbrücke war die beste Wahl!“ Er betonte zugleich, dass es bei den Brücken im ganzen Land einen hohen Sanierungsbedarf gibt. Landesweit müssten rund 660 Brücken im Bundes- und Landesstraßennetz durch einen Neubau ersetzen, instandgesetzt oder ertüchtigt werden. „Das Verkehrsministerium unternimmt einiges, um die Projekte zu beschleunigen.“
Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, betonte anlässlich: „Ich freue mich, dass wir wieder ein Stück unserer Infrastruktur modernisieren konnten. Der Bund investiert hier mit rund fünf Millionen Euro in die Zukunft für die Region und für die Bürgerinnen und Bürger. Die vom Bund initiierte Brückenmodernisierung kommt somit auch in Baden-Württemberg voran.“
Jürgen Skarke, Abteilungspräsident für Mobilität, Verkehr und Straßen im Regierungspräsidium Karlsruhe, erklärte: „Der Zahn der Zeit hat an der alten Brücke aus dem Jahr 1960 genagt. Über 60 Jahre intensive Nutzung hatten ihre Spuren hinterlassen. Eine Vielzahl an Bauwerksschäden sowie Defiziten bei der Tragfähigkeit erforderten ein Handeln.“