Karlsruhe (svs/dpa) – Seit gestern hat das Karlsruher Sonnenbad geschlossen. Viel früher als das Traditions-Freibad am Rheinhafen sonst schließt – alles um Energie zu sparen. Bei uns in der Region ist das nicht die einzige Maßnahme – unter anderem ist das Wasser in den Hallenbädern in Karlsruhe, Baden-Baden und Pforzheim jetzt ein bis zwei Grad kühler. Außerdem wird wegen der Energiekrise momentan über die Weihnachtsbeleuchtung diskutiert. Die Deutsche Umwelthilfe hat Städte und Privathaushalte aufgefordert dieses Jahr komplett auf die Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Die Stadt Karlsruhe will aber eher einsparen als ganz zu verzichten.
Lichterketten und leuchtend bunt geschmückte Weihnachtsbäume gehören vielerorts fest zur Vorweihnachtszeit. Doch durch die drohende Energiekrise gilt für Kommunen und Städte in Baden-Württemberg Stromsparen als wichtiges Ziel – auch bei der Weihnachtsbeleuchtung. Die Stadt Karlsruhe möchte beispielsweise mit den Standbetreibern des Christkindlesmarkts nochmal sprechen, dass die verstärkt auf LED umstellen. Alle Weihnachtsbeleuchtungen, die die Stadt selbst betreibt sollen zeitlich eingeschränkt werden, dass also nicht mehr durchgehend das Licht brennt. Die Stadt Baden-Baden will in Sachen Beleuchtung ebenfalls auf ein „notwendiges Maß“ zurückgehen“, so Bürgermeister Alexander Uhlig. Trotzdem soll der Christkindelsmarkt in der Kurstadt aber leuchten und für die Besucher attraktiv bleiben.
Die Deutsche Umwelthilfe hat angesichts der Energiekrise den Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung in Städten und Privathaushalten gefordert. «In diesem Winter sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass sowohl auf die Weihnachtsbeleuchtung in Städten, wie auch die der Häuser und Wohnungen verzichtet wird», sagte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Resch schlug einen beleuchteten Baum pro Stadt und Gemeinde vor. «Vielleicht lässt sich dies ja auf jeweils einen beleuchteten Baum pro Gemeinde reduzieren. Hier bewusst zu verzichten, zu sparen und solidarisch zu sein, das könnte diese Weihnachtszeit sogar zu einer ganz besonderen machen.»
Neben den Energiesparmaßnahmen in den Schwimmbädern, bei der Beleuchtung und den Raumtemperaturen in öffentlichen Gebäuden, verzichten die Städte Karlsruhe und Pforzheim in diesem Jahr auch auf ihre beliebten Schlittschuhbahnen, die es seit Jahren parallel zum Weihnachtsmarkt gibt. Karlsruhe denkt statt der Eiszeit über eine Rollschuhbahn nach. Auch City on Ice in Pforzheim wird dieses Jahr ohne Eis auskommen müssen. Um Energie zu sparen, werden Kunststoffplatten mit guten Gleiteigenschaften für eine Alternative sorgen. Auf dem Augustaplatz in Baden-Baden findet der Winterspaß dank recycelbarem Öko-Eis mit null Energie statt. Erstmals kommt ab dem 18. November für die Eislaufbahn eine Technologie zum Einsatz, die weder Wasser noch Strom benötigt. „Es sieht aus wie Eis, gleitet wie Eis, ist aber kein Eis. Das ist wirklich verblüffend“, zeigt sich Organisator Karlheinz Kögel begeistert. So könne man das Schlittschuhvergnügen auch in Zeiten von Energieknappheit ökologisch verträglich und mit gutem Gewissen realisieren, freut sich Kögel weiter. Selbst die gesamte Beleuchtung wird auf stromsparende LED-Leuchten umgestellt.