Bietigheim (dpa/lk) – Ein Restaurant in Bietigheim im Kreis Rastatt hat mit einem Statement für Empörung gesorgt, demzufolge dort wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine Gäste mit russischem Pass nicht willkommen seien.
Als Reaktion auf Aufrufe in sozialen Netzwerken zum Protest gegen das Lokal werde die Örtlichkeit bis auf Weiteres überwacht, sagte am Montag ein Sprecher der Polizei. Man wolle so sicherstellen, dass es zu keinen Straftaten komme. Bereits am Sonntag sei man bis zur Schließung des Lokals vor Ort gewesen. Das Lokal war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Das Restaurant Traube in Bietigheim hatte auf seiner Homepage und auf Facebook ursprünglich geschrieben: „Besucher mit russischem Pass sind bei uns im Haus unerwünscht.“ Das Restaurant wolle so ein Zeichen setzen und für ein friedliches Europa einstehen. Daraufhin hatten sich viele Nutzer auf Facebook und Twitter empört geäußert. Der Eintrag ist inzwischen verschwunden.
„Es gibt sicher andere und bessere Möglichkeiten, seine Empörung über den russischen Angriffskrieg beziehungsweise seine Solidarität mit den Menschen in der Ukraine zu zeigen“, sagte dazu ein Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Baden-Württemberg. Der Ausschluss von Gästen aufgrund ihrer ethnischen Herkunft sei im Übrigen auch rechtlich nicht zulässig.
Der Betreiber des Lokals schrieb in einer Reaktion auf Facebook und der Homepage später, es sei ein Fehler gewesen, die Kritik am russischen Präsidenten wegen des Überfalls auf die Ukraine an der Nationalität festzumachen. Es sollte niemand wegen seiner Nationalität beleidigt werden. „Allerdings rechtfertigt das nicht, meine Familie und Mitarbeiter zu bedrohen“.