Karlsruhe (br) – Durch einen unglücklichen Spielverlauf in der Crunchtime haben es die PS Karlsruhe Lions am Freitagabend bei den Nürnberg Falcons BC verpasst, sich die nächsten Siegpunkte zu sichern. Die Begegnung am 8. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA sah zwei ebenbürtige Teams, die sich einen spannenden Schlagabtausch lieferten, bis die Hausherren sich wenige Minuten vor Ende den entscheidenden Vorteil erkämpften und mit 89:83 die Oberhand behielten.
Die Begegnung in Nürnberg war 35 Minuten lang äußerst eng und entsprechend spannend. Karlsruhe startete druckvoll und mit guten Aktionen, blieb aber anfangs erfolglos im Abschluss. Erst mit dem fünften Wurf nach 90 Sekunden fielen die ersten Punkte. Dies war der Startschuss für ein stets knappes Rennen um die Führung. Angesichts der zunächst schwachen Trefferquote der Lions konnten sich die Falcons kurzzeitig bis auf sechs Punkte absetzen, ohne jedoch das Geschehen zu dominieren. Im Gegenteil – es war das von Experten erwartete ausgeglichene Duell, in dem die Gastgeber eine knappe 24:23-Führung mit in die erste Pause nahmen. Allerdings geriet das Löwenrudel nach Wiederbeginn zunehmend unter Druck, kam zwar mittels zweier Dreier in kurzer Abfolge durch Leo Behrend wieder auf 30:29 heran, leistete sich jedoch zu viele Ballverluste. Lions-Headcoach Aleksandar Scepanovic konnte nicht wirklich zufrieden mit der Performance seiner Schützlinge sein und nahm folgerichtig eine frühe Auszeit, um mit dem Team das weitere Vorgehen abzuklären. In der Folge blieb die Begegnung weiterhin intensiv, aber es kam zu weniger Treffern aus dem laufenden Spiel. In Minute 18 dann der erste Führungswechsel im zweiten Abschnitt, worauf die Falcons ihrerseits in die Auszeit gingen und in den letzten Minuten vor der Halbzeit mehr von der Partie hatten.
Dennoch war die Begegnung zur Spielmitte mit 45:43 nahezu ausgeglichen. Die Lions starteten frisch und druckvoll in Hälfte zwei, machten jedoch abermals zu wenig aus ihren Chancen. Das Duell blieb eng, temporeich und war nun von ständigen Führungswechseln geprägt. In den letzten Minuten des dritten Viertels profitierten die Gäste von der hohen Nürnberger Foulbelastung und machten es nun von der Freiwurflinie besser als in der ersten Halbzeit. Demzufolge ging Karlsruhe mit der Führung in die letzte Pause. Bei einem Stand von 60:63 war trotzdem noch lange nichts entschieden und in der ersten Hälfte des Schlussabschnitts lag mal das eine mal das andere Team in Front. Knapp fünf Minuten vor Spielende erarbeiteten sich die Falcons einen Fünf-Punkte-Vorsprung und nutzen diesen entscheidenden Moment sowie das hinter ihnen stehende Publikum für sich. Noch einmal waren die Lions kurz vor dem Ausgleich, doch eine Minute vor Schluss fiel die Vorentscheidung angesichts der Führung der Gastgeber zum 85:77. Denn die Falcons retteten den Sieg über die Zeit. Topscorer für Karlsruhe war Stanley Whittaker mit 21 Punkten. Leo Behrend verwandelte alle seiner fünf Versuche von der Dreierlinie und kam auf 18 Punkte. Ferdinand Zylka (16), Matt Freeman (10) und Tom Alte (10) scorten ebenfalls zweistellig.
Nun gilt es für die LIONS, Anschluss an die PlayOff-Ränge zu halten. Den bisherigen drei Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber und bereits am Sonntag wartet die nächste Herausforderung auf das Löwenrudel – diesmal in der heimischen Lina-Radke-Halle. Am 7.November um 17:30 Uhr empfängt Karlsruhe im Rahmen des neunten Spieltags die Uni Baskets Paderborn. Dieser Gegner dürfte mindestens so stark wie die Falcons einzuschätzen sein. Allerdings blicken die Niedersachsen wie die LIONS auf zwei Niederlagen in Folge und konnten diese Saison in fremder Halle noch kein Spiel gewinnen. Zudem verlor Paderborn fast zeitgleich mit der Karlsruher Niederlage in Nürnberg zuhause 86:92 gegen die wiha Panthers Schwenningen. In der abgelaufenen Spielzeit konnten beide der am Sonntag aufeinandertreffenden Kontrahenten einen Heimsieg im direkten Aufeinandertreffen für sich verbuchen. In der Saison 2019/2020 gingen die Siegpunkte beide Male klar an die Uni Baskets. Mit einem Erfolg könnte Karlsruhe am Sonntag in der Tabelle mit Paderborn gleichziehen.