Kassenärztliche Bundesvereinigung rät Hausärzten zur Videosprechstunde

18. März 2020 , 13:53 Uhr

Karlsruhe (cmk) Eines ist aktuell unumstritten: Die Corona-Pandemie ist in aller Munde. Doch was machen Menschen, die momentan wegen anderen Krankheiten zum Arzt müssen und sich in überfüllten Praxen möglicherweise einem höheren Ansteckungsrisiko aussetzen müssen? Die Kassenärztliche Bundesvereinigung rät zur Videosprechstunde.

Neue Herausforderungen

Die momentane Situation ist wahrscheinlich für alle Menschen etwas absolut Neues. Sie bringt dementsprechend natürlich auch neue Herausforderungen mit sich. Doch auch aktuell müssen Menschen zum Arzt, bei denen kein Verdacht auf das Virus besteht – sei es wegen Rückenschmerzen oder chronischen Krankheiten. Um die Lage für diese Patienten etwas zu entspannen, hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung den Hausärzten in Deutschland geraten, in bestimmten Fällen auf eine Videosprechstunde zurückzugreifen.

Auch zum Schutz der Patienten

Dr. Roland Stahl, Pressesprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, erklärt für wen die Videosprechstunde geeignet ist: „Die Videosprechstunde ist eine Option für die Patienten, die eben keine medizinisch dringenden Fälle darstellen. Das hat damit zu tun, dass momentan die Praxen natürlich sehr voll sind und es ist gleichzeitig ein Schutz für den Patienten. Dass er dann quasi wenn er ein ‚leichter‘ Fall ist, jetzt eben nicht in eine volle Praxis geht, wo dann gegebenenfalls auch ein höheres Ansteckungsrisiko bestehen könnte.“ Da die Videosprechstunden aktuell noch nicht weitläufig vertreten sind, sei schnelles Handeln erforderlich. „Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen und wir, die Kassenärztliche Bundesvereinigung haben uns sehr kurzfristig darauf verständigt, dass Ärzte und auch Psychotherapeuten ihren Patienten jetzt öfter eine Videosprechstunde anbieten können.“

Notwendige Technik

Doch wie funktioniert so eine digitale Sprechstunde eigentlich? Dr. Roland Stahl klärt auf: „Im Prinzip läuft das genauso ab, als wenn Sie als Patient mit dem Arzt einen Praxistermin vereinbaren. Nur der Unterschied ist dann, dass Sie nicht in die Praxis gehen, sondern zum vereinbarten Zeitpunkt vor ihrem Bildschirm sitzen. Sie treffen sich dann quasi virtuell mit Ihrem Arzt.“ Um eine Videosprechstunde nutzen zu können, muss natürlich eine gewisse Technik vorhanden sein. „Sie brauchen eine Internetanbindung, einen PC, ein Mikrofon sowie eine Kamera. Natürlich geht das auch mit einem Tablet oder einem Smartphone“, so der Pressesprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

Falls ein Hausarzt also eine Videosprechstunde anbietet, wird dem Patienten eine Internetadresse und ein dazugehöriger Einwahlcode übermittelt. Dann steht der digitalen Sprechstunde nichts mehr im Wege.

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

02.01.2025 Nachwuchs in der Neujahrsnacht - Leon und Lea die ersten Babys 2025 in Karlsruhe Karlsruhe (pm/tk) - Die ersten Babys des neuen Jahres sind wohlbehalten auf die Welt gekommen. In der Karlsruher Marienklinik erblickte Leon das Licht der Welt. Lea heißt die Erste im Städtischen Klinikum. 30.12.2024 Das Ende einer Ära: Historische Fahrzeuge der Durlacher Turmbergbahn gehen auf ihre letzte Fahrt Karlsruhe (pm/dk) - Am Sonntag war es soweit: Die historischen Fahrzeuge der Durlacher Turmbergbahn, die seit 1966 zuverlässig ihre Runden auf den 256 Meter hohen Turmberg drehten, begaben sich auf ihre letzte Fahrt. Viele Karlsruher und Besucher der Region nahmen diese letzte Gelegenheit wahr, um noch einmal mit der ältesten Standseilbahn Deutschlands hinauf auf den Turmberg zu fahren und ihr einen würdigen Abschied zu bereiten. 28.12.2024 Messerangriffe im Südwesten: Ministerium rechnet mit Anstieg Region (dpa/jal) – Die Zahl der Straftaten, bei denen ein Mensch in der baden-württembergischen Öffentlichkeit mit einem Messer bedroht, verletzt oder gar getötet wurde, könnte laut Landesinnenministeriums zugenommen haben. Es sei mit Blick auf das ablaufende Jahr mit Anstiegen bei Fällen, Tatverdächtigen und Opfern im öffentlichen Raum zu rechnen, teilte das Ministerium auf dpa-Anfrage mit. 28.12.2024 Angriffe auf Polizei: Neuer Höchststand erwartet Region (dpa/jal) – Sie wollen helfen und für Sicherheit sorgen, werden dafür aber immer wieder geschlagen, bespuckt und beleidigt: Die Zahl der Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten wächst. Bei den Fallzahlen zeichnet sich im Jahresverlauf 2024 im Vergleich zum Vorjahr ein neuer Höchstwert ab, wie das Innenministerium berichtet.