Völlig unerwartet hat der Karlsruher Zoo mehr als eine Million Euro geerbt. Das Geld stamme von einer Person, über die nicht viel bekannt sei und die vor knapp zehn Jahren gestorben sei, teilte der Zoo am Freitag mit. Als die Stadt das Erbe 2017 annahm, rechnete die Stadtkämmerei demnach mit einem Betrag von rund 175 000 Euro. Die Abwicklung sei etwas kompliziert und zeitintensiv gewesen. Im vergangenen November habe sich dann ein Bankhaus gemeldet und von einer größeren Geldanlage berichtet. «So kamen jetzt insgesamt etwas mehr als eine Million Euro für den Zoo zusammen.»
Mit dem Betrag will Zoodirektor Matthias Reinschmidt eine große Außenvoliere am Exotenhaus mit etwa 180 Quadratmetern Grundfläche und zehn Metern Höhe errichten, damit Affen und Vögel an warmen Tagen ins Freie können. Zudem soll der Umbau des Raubtier- zum Südamerikahaus vorangebracht werden – mit einem Schwerpunkt auf der Tierwelt Ecuadors. Das seien herausragende Beispiele dafür, wie durch großzügige Nachlässe Projekte realisiert werden können, erklärte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). «Sie sind aktuell nur durch solche Zuwendungen für die Stadt Karlsruhe umsetzbar.»
Die Modernisierung des Zoos war durch die derzeit angespannte Finanzsituation der Stadt zuletzt ins Stocken geraten. Die beiden Projekte nicht verwirklichen zu können, habe Reinschmidt vor Erhalt der Erbschaft Kopfzerbrechen bereitet. «Es gab keine uns bekannten Verbindungen des Erblassers zum Zoo Karlsruhe», sagte der Zoo-Chef. «Wir sind der Person jedoch unglaublich dankbar, dass sie uns zu Lebzeiten im Testament bedacht hat.»