Stuttgart (cmk) Am Sonntagmittag war es endlich soweit: Das große Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem VfB Stuttgart stand auf dem Spielplan. Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, vielen Einschränkungen für die Gästefans aus Karlsruhe und eher mangelnder Derby-Stimmung entschieden letztendlich die Stuttgarter das Spiel mit 3:0 für sich.
Allen war vor diesem Tag klar, wie viel die Partie den Fans in beiden Lagern bedeutet. Stuttgart gegen Karlsruhe, Schwaben gegen Baden – aufgeheizte, hochemotionale Stimmung war vorprogrammiert. Alois Schwartz schickte für dieses besondere Spiel dieselbe Startelf auf den Platz, wie gegen Aue – nur mit einer Änderung; Kyoung-Rok Choi durfte von Beginn an auf den Platz, dafür musste Marc Lorenz auf der Bank Platz nehmen. Das Spiel begann im hohen Tempo, schon nach sechs Minuten gab es die erste Ecke für Stuttgart. Die kurze Ausführung scheiterte allerdings an Wanitzek, der den Ball ins Seitenaus klärte. In der 9. Minute dann schon der erste Aufreger, Stuttgarts Gonzalez foulte Pisot, es kam zur Rudelbildung. Schiedsrichter Tobias Stieler konnte die Situation beruhigen. Stuttgart machte weiter Druck, in der 13. Minute gleich die nächste Ecke. Und die wurde schon gefährlicher – Ascacibar kam frei vor dem Tor zum Kopfball, der Ball ging allerdings über das Tor von Benni Uphoff.
Währenddessen vermisste man im Stadion die typische Derby-Stimmung. Schon kurz nach Anpfiff verließen viele KSC-Fans das Stadion, der Grund dafür ist nicht bekannt. Die übriggebliebenen Karlsruher Fans im Stadion waren mucksmäuschenstill. Die Karlsruher Spieler auf dem Rasen erschienen trotzdem fokussiert und hatten alle Hände voll zu tun mit der Defensivarbeit. Die erste Ecke gabs für die Badener in der 25. Minute – Fröde kam zentral vorm Tor zum Kopfball, der Ball verfehlte sein Ziel aber. Auch nach einer halben Stunde kontrollierten die Stuttgarter das Spiel, die Karlsruher lauerten auf Kontermöglichkeiten. Die im Stadion verbliebenen etwa 2.500 KSC-Fans blieben nach wie vor weitestgehend still. Nach 42 Minuten war es mitunter den misslungenen Fallrückzieher-Versuchen der VfB-Spieler zu verdanken, dass der Spielstand zur Halbzeit noch bei 0:0 lag.
Mit einem Wechsel auf Karlsruher Seite ging es in die zweite Halbzeit. Choi musste vom Platz, er hatte bereits in der ersten Hälfte Gelb gesehen, Lorenz kam für ihn aufs Feld. Und es ging direkt spannend los. Stiefler schnappte den Ball kurz nach der Mittellinie und stürmte alleine vors Tor, er zog ab und traf den Pfosten, der Nachschuss scheiterte dann am Stuttgarter Schlussmann Kobel. Nun waren auch die Karlsruher Fans stimmungsmäßig wieder da. Doch dann schlugen die Stuttgarter in der 60. Spielminute zu. Nach einem Eckball zog Förster ab, traf zuerst nur die Spieler doch kam erneut an den Ball und verwandelte zum 1:0 für den VfB. Auch weiterhin machten die Gastgeber Druck, sie profitierten von vielen Fehlpässen der KSC-Spieler. Auch weiterhin fehlte den Badenern das richtige Mittel gegen starke Stuttgarter Gastgeber. Und die erhöhten in der 75. Minute durch Mangala, der völlig frei vor dem Tor zum Schuss kam auf 2:0.
Alois Schwartz reagierte in der 76. Minute und brachte Fink und Kobald für Roßbach und Fröde aufs Feld. Die Karlsruher kämpften und erspielten sich nun die ein oder andere Möglichkeit, diese blieben allerdings erfolglos. Kurz vor Schluss gab es dann nochmal hitzige Diskussionen auf dem Platz – Stuttgarts Kempf flog nach einem groben Foul an Kobald mit Rot vom Platz. In der Nachspielzeit erhöhte Al Ghaddioui noch auf 3:0. Der KSC musste sich damit also im großen Baden-Württemberg-Derby gegen den VfB Stuttgart geschlagen geben. Sie rutschen damit auf den elften Tabellenplatz ab. Das nächste KSC-Spiel steht bereits am Freitag um 18.30 Uhr an, dann empfangen die Badener Jahn Regensburg zu Hause im Wildpark.