Karlsruher SC-Boss-Ingo Wellenreuther: Es gibt Möglichkeiten für Pyroshows im Stadion

08. Dezember 2019 , 11:58 Uhr

Karlsruhe (as) Es ist etwas mehr als ein Jahr her, dass im Karlsruher Wildpark Abschied vom alten KSC-Stadion gefeiert wurde – die hochemotionalen Bilder von „Danke Wildparkstadion“ gingen nicht nur durch die Region. Allerdings hatte die sensationelle Pyroshow dabei ein unschönes Nachspiel, weil der DFB etwas dagegen hatte. Erst dieses Jahr im November ging der Gerichtsstreit vor dem DFB-Bundesgericht mit einer Geldauflage für den KSC zu Ende. In der Martin Wacker Show bei der neuen welle zeigt KSC-Präsident Ingo Wellenreuther generell gar nicht so abgeneigt gegen Pyroshows im Stadion – unter bestimmten Voraussetzungen.

Ein Jahr lang Gerichtsstreit um Pyroshow bei KSC-Fan-Veranstaltung

Die Pyroaktion der KSC-Supporters bei der Gänsehaut-Abschiedsfeier für das alte Wildparkstadion hat den KSC ein Jahr lang beschäftigt. Am 3. November 2018 war nach Abpfiff des Heimspiels gegen die Würzburger Kickers eine Feier, bevor die Abrissarbeiten für den Neubau des Stadions starten sollten. Ausgerichtet wurde sie von den KSC-Supporters und die hatten sich die Pyroaktion auf der Aschebahn einfallen lassen, mit Genehmigung von Stadt und Verein. Beim Thema Pyro im Stadion sah der DFB aber rot und es kam zum Gerichtsstreit. In erster Instanz verlor der KSC vor dem DFB Sportgericht, war aber weiterhin davon überzeugt, Recht zu haben. Also ging es in Berufung vors DFB-Bundesgericht und das stellte das Verfahren gegen eine Geldauflage von 3.000 Euro ein. 

Bengalos und Co zwischen Fankultur und Sicherheit 

In der Bundesliga setzt es durch den DFB immer wieder harte Strafen für Vereine, deren Fans sich nicht an das Verbot von Pyrotechnik im Stadion halten. Die Anhänger wollen zum Beispiel auf Bengalos als stimmungsvollen Teil ihrer Fankultur nicht verzichten. In Baden-Württemberg gibt es aktuell einen Vorstoß des Innenministers zum Thema Pyro im Stadion. Fußballfans, die beim Zündeln damit erwischt werden, soll schneller der Entzug des Führerscheins drohen. Minister Strobl will, dass der Besuch eines Fußballspiels für alle eine sichere Angelegenheit bleibt. Erwerb und Umgang mit zugelassener Pyro (alles, was meist explosiv verbrennt) ist bislang nicht strafbar. Wo also einen gangbaren Weg finden zwischen Fankultur und Sicherheit? 

KSC-Boss Ingo Wellenreuther hat einen Lösungsvorschlag

KSC-Präsident Ingo Wellenreuther, ehemals Mitglied im DFB-Vorstand, ist nicht generell gegen Pyrotechnik im Stadion. Er hält eine Lösung für möglich, wie sie im Ausland praktiziert wird, wie er in der Martin Wacker Show bei der neuen welle erzählt.

https://www.youtube.com/watch?v=AwEsyDT19n4&feature=youtu.be

Die Innenminister von Bund und Ländern wollen entschieden gegen die Gewalt im Fußball vorgehen. Dabei werde zukünftig erwogen, das Abbrennen von Pyrotechnik wie Bengalos in Stadien künftig unter Strafe zu stellen. Bislang werde das nur als Ordnungswidrigkeit angesehen und geahndet. Auch weitere Strafmaßnahmen gegen Gewalttäter im Sport – zum Beispiel bei Gewalt gegen Schiedsrichter – werden erwogen. Das Land Baden-Württemberg hatte sich beispielsweise für die Verhängung von Fahrverboten gegen Randalierer und Gewalttäter ausgesprochen und wurde dabei von Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Das ganze Video von der Martin Wacker Show mit KSC-Präsident Ingo Wellenreuther gibt es hier

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