Karlsruhe (mt) – Sowohl die Stadt als auch der Landkreis Karlsruhe haben momentan eine 7-Tage Inzidenz von 140 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Aus diesem Grund appelliert Oberbürgermeister Frank Mentrup noch einmal an die Bürger. Sie sollen sich auch im Privaten an die AHA-Regeln halten, um sich selbst und andere zu schützen. Die Karlsruher Krankenhäuser würden momentan zwar noch die hohen Corona-Infektionszahlen verpacken. Um eine Überlastung zu verhindern, sei es aber trotzdem dringend notwendig, die Kontakte zu reduzieren.
„Man kann im Moment nicht mehr sicher sein, dass einer einen informiert hat, dass man möglicherweise vor zehn Tagen Kontaktperson gewesen ist. Man kann sich auch nicht sicher sein, ob der andere nicht doch schon infiziert und auch infektiös ist, es selber es aber gar nicht weiß“, so der OB am Freitag in Karlsruhe. „Jetzt hat das Land eine Corona-Verordnung erlassen, die für mich vor allem auch ein ganz klarer Appell an die Bevölkerung ist. Im Privat-, im Freizeit- und im persönlichen Verhalten überall, wo man ist, gilt es die AHA-Regeln einzuhalten.“ Dies sei laut Mentrup notwendig, um sich selbst und andere zu schützen.
Mit Blick auf Frankreich und Österreich, in denen strenge Ausgangssperren herrschen, sieht Mentrup das jetzige Handeln als letzten verzweifelten Versuch, um noch um solche Maßnahmen herumzukommen. Der innenstädtische Einzelhandel leidet stark durch die Schließung der Gastronomie. Der Oberbürgermeister möchte dennoch den Bürgern die Angst nehmen, weiterhin in der Stadt einzukaufen: „In die Innenstadt zu fahren, auch mit dem ÖPNV, in der Innenstadt einkaufen zu gehen, ist kein Infektionsrisiko, wenn man sich selber an die Regeln hält.“
Laut Mentrup sei zwar die Entwicklung der Corona-Neuinfektionen in dieser Woche nicht so schlecht gelaufen, wie am Anfang angenommen. Dennoch blieben die Corona-Infektionszahlen weiter in einem unbeherrschbaren Modus. Unter anderem habe Karlsruhe jetzt die Situation, dass alle Labore bis zum Anschlag ausgebucht seien und keine Testergebnisse mehr produzieren könnten. Deswegen sei es notwendig, stärker zu hinterfragen, wer getestet werden sollte und wer nicht, so Mentrup.
Die Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen sei momentan diejenige, welche in den letzten Wochen als Corona-Hotspot gelte. Deswegen gebe es laut Mentrup in Karlsruhe zwar momentan hohe Infektionszahlen, aber nicht automatisch viele Patienten, die stationär behandelt werden müssten. Trotzdem wüden auch diese Zahlen immer mehr ansteigen. Die schwersten Verläufe in den Karlsruher Krankenhäuser betreffe die Jahrgänge ’64 und jünger. Es bestünde also auch weiterhin für die Personen außerhalb der Risikogruppen die Chance, schwer krank zu werden. Laut Landrat Christoph Schnaudigel würden die Karlsruher Krankenhäuser momentan zwar noch die hohen Corona-Infektionszahlen verpacken. Um eine Überlastung zu verhindern, sei es aber trotzdem dringend notwendig, die Kontakte zu reduzieren.