Karlsruhe (lk) – Bei der Karlsruher Oberbürgermeisterwahl steuert der Anteil der Briefwähler auf ein Rekordergebnis zu. Bis Dienstagmorgen waren im Wahlbüro in der Kriegsstraße 100 bereits über 47.000 Briefwahlanträge eingegangen. Das sind nach zwei Tagen bereits mehr als doppelt so viele, wie bei der letzten OB-Wahl vor acht Jahren insgesamt.
Wahlleiter Albert Käuflein sieht einen deutlichen Trend: „Die Tendenz zur Briefwahl zieht sich in den letzten Jahren durch. Die Leute machen Briefwahl, das gilt auch für Landtags- und Bundestagswahlen sowie Kommunalwahlen. Aber jetzt kommt noch Corona dazu. Die Leute wollen nicht ins Wahllokal“, so Käuflein im Interview mit der neuen welle. Daher werden am Wahltag auch deutlich weniger Wahllokale öffnen als sonst. Stattdessen werden zusätzliche Helfer beim Auszählen der Briefwahlstimmen eingesetzt.
Laut Schätzungen könnte die Zahl der Briefwähler sogar noch deutlich nach oben gehen. „Wir halten es für möglich, dass die Zahl der Anträge auf Briefwahl auf 80.000 hoch geht“, sagt Wahlamtsleiterin Edith Wiegelmann-Uhlig. Bei der OB-Wahl 2012 hatten knapp 19.000 Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Das hatte damals einem Anteil von 20 Prozent entsprochen. Und Bürgermeister Käuflein rät den Karlsruhern auch zur Briefwahl: „Ich habe keinen Zweifel an der Rechtssicherheit unserer Wahl. Solange ich hier die Verantwortung trage, läuft das alles rechtssicher ab.“
Wahlamtsleiterin Wiegelmann-Uhlig erinnert jedoch daran, dass verfassungsrechtlich gesehen die Abstimmung an der Urne die erste Wahl ist. Die ist am 06. Dezember. Käuflein bittet die Bürger aufgrund von Corona an eine Maske zu denken: „Wenn Sie Urnenwahl machen, dann bringen Sie Wahlschein und Personalausweis mit, wie immer. Aber haben Sie in diesem Jahr bitte eine Maske auf und bringen Sie wenn möglich einen Kugelschreiber mit. Denn in der Wahlkabine wird es aus hygienischen Gründen keine geben.“
Alles rund um die Briefwahl erfahren Sie hier:
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