Region/Karlsruhe (dpa/pm/mt) – Quarantäne, Maskenpflicht, Abstand und Testpflicht: Trotz zahlreicher Vorgaben und mancher Einschränkung halten die meisten Menschen in Baden-Württemberg die aktuell geltenden Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie für angemessen – auch wenn das Verständnis in den vergangenen Monaten ein wenig abgenommen hat. Ab heute gilt in Baden-Württemberg unter anderem ein 2-G-Optionsmodell. Der Karlsruher Klinikdirektor Martin Bentz hält das aus medizinischer Sicht für vernünftig.
Entscheiden sich Veranstalter oder Betreiber von Einrichtungen für die 2G-Option, lassen also nur Geimpfte und Genesene zu, müssen die Gäste keine Maske mehr tragen. Zudem haben Veranstaltungen mit ausschließlich geimpften oder genesenen Besucherinnen und Besuchern keine Personenobergrenze mehr, wie es bislang für Großveranstaltungen (bis max. 25.000 Personen) der Fall war. Die Corona-Verordnung die diese Regelung ermöglicht, tritt ab heute in Kraft.
Klinikdirektor Martin Bentz befürwortet das. „Kostenlos heißt nicht kostenlos. Sondern kostenlos heißt, nicht das Individuum zahlt, sondern die Allgemeinheit“, erklärt Bentz im Gespräch mit der neuen welle. „Ich kann die Argumentation nachvollziehen und empfinde es medizinisch auch als vernünftig, dass man sagt, jeder hat die Möglichkeit einer kostenlosen Impfung. Es gibt ganz wenige, die dafür nicht geeignet sind. Das ist unter ein Prozent der Bevölkerung, für die soll es weiter kostenlose Tests geben“, so der Klinikdirektor weiter.
„Ansonsten glaube ich, kann die Allgemeinheit nicht für alles aufkommen. Nicht für alle Entscheidungen, die die Menschen treffen. Freiheit ist wichtig, aber es ist auch wichtig sich zu überlegen, wie treffe ich meine Entscheidungen und abzuwägen, was für mich der richtige Weg ist“, erklärt Bentz im Gespräch mit der neuen welle.