Für ihn und sein Team enden damit auch mehr als zwei Monate der Rund-um-die-Uhr-Betreuung inklusive Fütterungen mitten in der Nacht. Anfangs habe er den beiden Banks-Rabenkakadu-Küken tagsüber alle zwei und nachts alle drei Stunden selbst angesetzten Brei mit einer Spritze gegeben, berichtete Reinschmidt. Mit einem mobilen Brutkasten (Inkubator) habe er die Babys abends mit nach Hause genommen und morgens mit in den Zoo.
Inzwischen bräuchten sie die Wärme nicht mehr, die Pausen zwischen den Fütterungen würden länger. Wenn sie in den kommenden Tagen umziehen ins Exotenhaus, werden sie auch nach und nach an feste Nahrung gewöhnt.
Die Geschichte der zwei Banks-Rabenkakadus ist eine Verkettung glücklicher Zufälle: Los ging es mit einem Ei, das Mathildas Mutter im Karlsruher Zoo zwar gelegt hatte – dann aber ignorierte. «Da war sofort klar, das Ei muss in den Inkubator», sagte Papageien-Experte Reinschmidt. Und obwohl es das erste Ei der Elterntiere sei, war es tatsächlich befruchtet.
Es habe sich alles bilderbuchmäßig entwickelt. Doch sollte Mathilda nicht zu sehr auf Menschen geprägt werden. Daher suchte Reinschmidt nach einem weiteren Einzelkind. Kein leichtes Unterfangen. Fündig wurde er bei einem privaten Züchter: Manni ist den Angaben nach zehn Tage jünger als Mathilda und konnte dank Unterstützung des Vereins Zoofreunde Karlsruhe geholt werden. «Sie wachsen jetzt als Papageien auf», sagte Reinschmidt.
Inzwischen haben die weitgehend schwarz gefiederten Kakadus mit rötlichen Streifen am Schwanz fast alle gelben Flaumfedern verloren und machen mächtig Terz, wenn es ans Füttern geht. Obwohl er jünger ist, hat Manni als Erster mit Flugversuchen gestartet.
Im kommenden Frühsommer sollen sie ein eigenes Gehege beziehen, das extra für sie gebaut wird.
Knapp zwei Wochen nach der Geburt von zwei Eisbärenbabys im Karlsruher Zoo geht Direktor Matthias Reinschmidt davon aus, dass mindestens eines davon noch am Leben ist. Eisbär-Mama Nuka habe in den vergangenen Tagen vermehrt Stroh in die Außenhöhle gebracht. Das sei gut, weil es dort dann wärmer sei, erklärte Reinschmidt in einem Facebook-Video, das der Zoo auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. «Aber dadurch haben wir natürlich überhaupt keine Sicht auf eventuelle Jungtiere», sagte er. «Was wir aber hören, das ist die Stimme eines jungen Eisbären. Also einer lebt mindestens noch.»
Da Nuka nicht in die Höhle selbst gezogen ist, hat der Zoo nur durch eine weiter entfernte Webcam Eindrücke vom Geschehen, wie Reinschmidt in dem Video zeigt. Im Eingangsbereich der Höhle lägen die Mutter und der zwölf Tage alte Nachwuchs im Stroh. «Ob das ein oder zwei Jungtiere sind, das können wir gar nicht sehen.»