Karlsruhe (cmk) Seit dem Baubeginn der Kombilösung war der Karlsruher Marktplatz eine Baustelle. Nun nähern sich die Arbeiten dort dem Ende, schon im nächsten Jahr soll das Herz der Stadt im neuen Glanz erstrahlen. Dann bietet der Marktplatz wieder eine große Fläche für Märkte, Veranstaltungen und auch den beliebten Christkindlesmarkt. Doch letzteres wollen Karlsruher Bürger und Schausteller verhindern. Sie kämpfen für den Erhalt des Christkindlesmarktes auf der eigentlichen Übergangsfläche, dem Friedrichsplatz.
Das neue Gestaltungskonzept des Marktplatzes wirkt auf den ersten Blick kahl. Ein flächendeckender Bodenbelag aus weißen Granitplatten, einige Bänke – aber keine Bäume oder Grünflächen. Lediglich 27 Pflanzenkübel mit Oleandern sollen aufgestellt werden. Zudem ein Wasserspiel, das in den Boden eingelassen wird. Bäume könnten nach Angaben der Stadt auf dem Platz nur eingeschränkt beziehungsweise sehr schwer realisiert werden. Das liege daran, dass rund Dreiviertel der Fläche direkt über dem unterirdischen Bauwerk der U-Bahn-Haltestelle liege. Durch diese Gestaltung bietet der Karlsruher Marktplatz nach dem Umbau eigentlich den perfekten Ort für große Veranstaltungen, wie auch den Weihnachtsmarkt. Doch das wollen viele Karlsruher nicht.
Seit dem Beginn der Bauarbeiten im Herzen der Stadt ist der Karlsruher Christkindlesmarkt auf den Friedrichsplatz umgezogen. Dort erfreute er sich einer stetig wachsenden Beliebtheit. Nun wehren sich Karlsruher Bürger und Schausteller gegen eine Rückkehr auf den Marktplatz. „Der Marktplatz ist durch die U-Strab verkleinert worden. Dazu haben wir ein neues Sicherheitskonzept auf das wir achten müssen, das nimmt uns unheimlich viel Platz und Raum weg. Dort können wir gar nicht so viele Buden aufstellen, wie sie jetzt hier am Friedrichsplatz stehen. Wahrscheinlich wären das nur 60 Stück. Momentan sind wir mit der Lammstraße insgesamt 105 Budenbetreiber“, erklärte die erste Vorsitzende des Schaustellerverbandes Karlsruhe Susanne Filder am Montag.
Zu den Gründen, warum der Christkindlesmarkt auf dem Friedrichsplatz bleiben sollte sagte Filder: „Der Weihnachtsmarkt hat durch den Friedrichsplatz eine Schönheit angenommen, das Ambiente hat einfach etwas Besonderes. Das strahlt auch etwas Besonderes aus, natürlich auch für unsere Gäste. Unsere Gäste sind die, die uns immer wieder sagen, dass das am Marktplatz gar nicht so schön werden kann. Man kann sich irgendwo hinsetzen, die Ruhe genießen und das ist das, was uns angespornt hat zu sagen – da müssen wir etwas unternehmen!“
Der Schaustellerverband folgte den Bitten der Gäste und startete eine Unterschriften-Aktion. So konnten innerhalb von sechs Tagen schon rund 14.700 Unterschriften gesammelt werden. „Wir haben noch eine Woche, bis wir damit zu unserem Oberbürgermeister gehen und um den Erhalt des Christkindlesmarktes auf dem Friedrichsplatz kämpfen werden. Wir waren selbst überrascht, wie viele Leute von selbst unterschreiben wollten und die Aktion unterstützen“, so Filder.