Karlsruhe (tk) – Der Gemeinderat hat am Abend der Katzenschutzverordnung von Bürgermeister Albert Käuflein zugestimmt. Er will damit die Zahl der herrenlosen Streuner im Stadtgebiet verringern. Für Katzenbesitzer in Karlsruhe bedeutet das: Wenn sie ihre Stubentiger aus dem Haus lassen wollen, müssen die Katzen künftig kastriert, gechipt und registriert sein.
„Wir hatten 2015 schon mal einen politischen Anlauf genommen. Da war die freilebende Katzenpopulation aber noch nicht so groß, dass die Voraussetzungen erfüllt gewesen wären“, erinnert sich Karlsruhes Bürgermeister für Kultur, öffentliche Sicherheit und Ordnung, Dr. Albert Käuflein (CDU). Acht Jahre später sehe das anders aus. Im vergangenen Jahr seien über 130 herrenlose Katzen aufgegriffen worden. Viele von ihnen krank und leidend.
Der Entwurf, dem die Stadträte zustimmten, beinhaltet drei Kernpunkte: Eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht. Katzenbesitzer müssen ihre Tiere kastrieren lassen, wenn sie ihre Stubentiger aus dem Haus lassen. Außerdem müssen freilaufende Katzen mit einer Tätowierung oder einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Beides kann ein Tierarzt erledigen. Die Kennzeichen-Nummer der Katze wiederum sollte in einem Haustierregister hinterlegt werden, zum Beispiel „Tasso“ oder „Findefix“. Beide Angebote sind kostenlos.
„Das ist natürlich ein Eingriff“, räumt Bürgermeister Käuflein ein. „Im tatsächlichen wie auch im übertragenen Sinn des Wortes, wenn man die Leute verpflichtet, ihre Katze kastrieren zu lassen.“ Hinter der Verordnung stehe er mit fester Überzeugung. Und trotzdem: Eine „Katzenpolizei“ zur Kontrolle ist nicht geplant. „Wenn wir eine nicht kastrierte Katze finden, suchen wir erst mal nach dem Halter“, erläutert der Bürgermeister seinen Plan. „Sollte dieser nicht ermittelt werden können, geben wir die Katze dann zur Kastration.“ Finanziert werde das Ganze – wie bisher auch – von der Stadt.
Doch nicht nur Katzenbesitzer in Karlsruhe künftig stärker in die Pflicht genommen. Der Gemeinderat beschloss am Dienstag ebenfalls die Hundesteuer zu erhöhen. Mit künftig 132 Euro im Jahr ist sie nun eine der höchsten in Baden-Württemberg. Die Stadt erhofft sich daraus Mehreinnahmen von jährlich rund 100.000 Euro.