Karlsruhe (pm/dpa/lk) – Die Finanzierung des Karlsruher Drogenkonsumraums ist dauerhaft gesichert. Der Gemeinderat votierte am Dienstagabend einstimmig für dessen Fortführung.
Wie eine Sprecherin der Stadt am Mittwoch sagte, beschloss der Gemeinderat am Vorabend einstimmig für die „dauerhafte Weiterführung“ die nötigen rund 200.000 Euro pro Jahr bereitzustellen. Damit ist die Zukunft des ersten Drogenkonsumraums in Baden-Württemberg gesichert. Schwer suchtkranke Menschen können in dem Drogenkonsumraum, dem ersten seiner Art im Südwesten, Drogen unter hygienischen Bedingungen und Aufsicht konsumieren. Die AWO als Betreiber nannte den Beschluss ein wichtiges Signal auch für die anderen im Land geplanten Drogenkonsumräume in Stuttgart und Mannheim.
Der Raum in Karlsruhe war im Dezember 2019 eröffnet worden. Bislang wurden nach AWO-Angaben rund 150 Menschen registriert, die dort regelmäßig unter hygienischen Bedingungen ihre Substanzen konsumieren. Darunter beispielsweise Heroin und Kokain. Geschultes Personal betreut sie und kann etwa bei medizinischen Problemen einen Arzt rufen. Die Leistungen der Einrichtung finden großen Zuspruch. Außerdem konnten bei fünf Drogennotfällen alle fünf Menschen durch das medizinisch versierte Team gerettet werden. In anderen Bundesländern gibt es ebenfalls solche Einrichtungen.