Karlsruhe (jl/cmk) Kinos, Theater, Bars, Eisdielen oder Nachtclubs – es ist in diesen Tagen untersagt, sich an solchen Orten zu treffen. Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. Nicht nur in der Region gibt es klare Auflagen, die vorerst bis zum 19. April gelten. Doch wie geht es diesen Einrichtungen und Lokalitäten mit so einer langen Zwangs-Pause? Wir haben uns in der Region umgehört und mit verschiedenen Geschäftstreibenden gesprochen.
Am Wochenende das schöne Wetter im Freien genießen – das dürfen wir mit Abstand zu anderen Personen aktuell noch, aber auf das frische Eis bei den frühlingshaften Temperaturen müssen wir verzichten. Darunter leiden nun die Eisdielen in der Region, denn eigentlich startet nun die Hochsaison: „Jetzt im Frühling ist unsere Hauptsaison und wir generieren einen sehr hohen Anteil unseres Jahresumsatzes. Nicht im Sommer, wenn es sehr heiß ist sondern jetzt haben wir die meisten Gäste. Denn im Frühjahr sind die Schwimmbäder und viele Biergärten noch geschlossen. Außerdem gibt es noch wenige Feste und kulturelle Veranstaltungen. Was uns sehr hart trifft, ist der Ausfall über das Osterwochenende“, so Claus-Jürgen Kuhn, Inhaber des Eiscafè Eis-Oma in Karlsruhe.
Für die Hochsaison wurde natürlich schon vieles eingekauft, das zum Herstellen von Eis benötigt wird. All diese Lebensmittel wie Milch, Sahne und Obst sowie das bereits hergestellte Eis müssen nun entsorgt werden – da es eben nicht absehbar ist, wann es wieder weiter gehen kann.
Eine Frage, die viele Geschäftsbetreiber nun plagt: Hilft die Stadt oder der Staat nun aus, um die Verluste zu minimieren? „Bis jetzt wurde keine konkrete Hilfe von der Stadt Karlsruhe oder vom Staat angeboten. Es wird viel geredet, zum Beispiel dass es Hilfspakete für den Mittelstand oder die Selbständigen geben wird. Bis jetzt ist noch nichts angekommen – außer dass die KFW Bank 90 Prozent der Bürgschaft für Neuinvestitionen übernimmt. Aber ehrlich, wer braucht jetzt Neuinvestitionen? Wir brauchen so schnell wie möglich liquide Mittel, um unsere Gehälter, Mieten, Rechnungen und Kredite zu bedienen“, so Kuhn über die aktuell sehr angespannte Lage.
Trotzdem will sich Kuhn nicht geschlagen geben und das Bestmögliche versuchen, um den Betrieb dann hoffentlich am 20. April wieder aufnehmen zu können: „Ich hoffe, es gelingt uns so schnell wie möglich die Corona-Pandemie zu überwinden und dass es nicht so viele schlimme Krankheitsverläufe in Deutschland und dem Rest der Welt geben wird. Bis dahin bin ich guter Hoffnung, dass wir alle gemeinsam diese Krise überwinden und wir wieder zu einem normalen Alltagsleben zurückkehren werden.“