Warten auf "Die Lockerungen, die niemals kommen werden"

18. März 2021 , 15:00 Uhr

Karlsruhe (mt) – „Die Lockerungen, die niemals kommen werden“, denkt sich „Das Sandkorn“ Geschäftsführerin Daniela Kreiner. Am Montag sollten nach dem Bund-Länder-Öffnungsplan die ersten Theater wieder aufmachen dürfen. Die Hoffnung wurde allerdings diese Woche von Ministerpräsident Kretschmann getrübt. Er stellt weitere Lockerungen infrage. Auch die Kunstschaffenden sehen eine Öffnung skeptisch. Bisher fehlen klare Anweisungen zum „Wie“.

Kompliziert und diffus

Kreiner hat keine Hoffnung auf eine baldige Öffnung ihres Theaters. „Die ganzen Wiedereröffnungen sind an die Öffnungsstufen davor gekoppelt. Die müssen vierzehn Tage stabil sein, damit es eine Stufe weiter rückt. Das macht die Sache sehr kompliziert und diffus. Keiner blickt mehr so recht durch, was passiert jetzt mit den Inzidenzen, mit der Öffnung. Und wann darf man eigentlich wieder öffnen“, erklärt die Geschäftsführerin von „DAS SANDKORN“. Mit einer Öffnung am Montag oder am 1. April rechne sie nicht. Selbst wenn es wider Erwarten doch dazu käme, sei laut Kreiner immer noch unklar, wie geöffnet werden darf: „Welche Leute dürfen rein? Müssen die getestet sein? Wie viele Leute dürfen rein? Müssen die Maske tragen? Welchen Abstand müssen sie haben?“

Kritisch wird erste Phase der Öffnung

Anders als in anderen Bereichen sei das „SANDKORN“ durch die institutionelle Förderung der Stadt einigermaßen abgesichert, erzählt die Geschäftsführerin. Dazu kämen noch eine wahnsinnig hohe Spendenbereitschaft sowie die staatlichen Corona-Hilfen und das Kurzarbeitergeld. „Als Institution kommt man irgendwie so durch die Krise. Aber wir haben natürlich unsere ganzen freischaffenden Schauspieler und Künstler, die es sehr viel schwerer haben oder die auch existenziell viel mehr bedroht sind als die Institution „Sandkorn““, so Kreiner. Anders werde es laut der Geschäftsführerin hingegen in der ersten Phase der Öffnung aussehen: „Die wird für uns wahrscheinlich kritischer. Weil wir dann wieder Fixkosten steigern müssen. Wir haben mehr Ausgaben. Dann hören auch irgendwann die Hilfen auf.“ 

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