Karlsruhe (pm/lk) – Der Karlsruher Gemeinderat hat am Dienstag für den Bau der Südumfahrung Hagsfeld gestimmt. Damit sollen die Stadtteile Rintheim und Hagsfeld vom Verkehr entlastet werden. Für die Bürgerinitiative, Klimaschützer und Umweltaktivisten ein herber Rückschlag.
Mit einer Mehrheit von 27 zu 20 Stimmen hat der Karlsruher Gemeinderat am Dienstag für den Bau der Umfahrung Hagsfeld gestimmt. Der Neubau soll den Autobahnzubringer Karlsruhe Nord direkt mit der L560 verbinden. Dadurch sollen die umliegenden Stadtteilen vom Verkehr entlastet werden. Etwa 70 Millionen Euro sollen dafür investiert werden. Das Regierungspräsidium Karlsruhe wird jetzt das Planfeststellungsverfahren einleiten. Obwohl sich der Gemeinderat für die Trog-Lösung entschieden hat, wird das Regierungspräsidium beide Varianten prüfen, also auch die Möglichkeit mit Brücke.
Seit Jahren ist in Karlsruhe über den Bau der Straße diskutiert worden. Bei Bürgern und Klimaschützern war das Projekt auf Widerstand gestoßen. Sie kritisierten hauptsächlich die Punkte Umwelt- und Artenschutz, Klimaschutz, Lärm- und Immissionsschutz, Schutz der Gründflächen und Flächenverbrauch. Eine Bürgerinitiative hatte mit einer Online-Petition rund 1.600 Unterschriften gesammelt.
Mit mehreren Demonstrationen hatten Umweltschützer – bestehend aus dem KlimaKollktiv und der Bewegung FridaysforFuture – vergangene Woche ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Für sie bedeutet das Ergebnis ein herber Rückschlag. Die Klimaaktivisten sehen keinen Vorteil in dem Neubau, denn neue Straßen würden mehr Verkehr schaffen, anstatt ihn zu verringern. Das sei weder klimafreundlich in Zeiten der Erderwärmung, noch finanziell vertretbar. Außerdem würden dadurch Tierhabitate und Biotope in dem Grünstreifen zerstört. Sie bedauern, dass die Entscheidung äußerst knapp war – bereits fünf Stimmen hätten das Ergebnis kippen können.