Karlsruhe (dpa/lsw) – Hunderttausende geschmuggelte Zigaretten, Elfenbeinfiguren, Dopingmittel – aber auch mehr kontrollierte Waren infolge des Brexits sowie Erfolge im Kampf gegen Schwarzarbeit: Im zweiten Corona-Jahr hat das Hauptzollamt Karlsruhe gut zu tun gehabt und ist mit rund 8,5 Milliarden Euro nach Angaben vom Donnerstag das einnahmestärkste Hauptzollamt in Baden-Württemberg gewesen. Die Einnahmen lagen über denen des Vor-Corona-Jahrs 2019 (7,7 Mrd).
Hilfreich ist nach Worten von Amtsleiterin Ulrike Berg-Haas gewesen, dass sehr viele Aufgaben digital verrichtet werden. Das habe sich in der Corona-Pandemie, beim Brexit und derzeit im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine bewährt, um Waren und medizinische Hilfsgüter rasch und flexibel abzufertigen. Die 875 Beschäftigten des Hauptzollamtes sind zuständig für gut 7400 Quadratkilometer vom Kreis Freudenstadt im Süden bis zum Neckar-Odenwald-Kreis im Nordosten und dem Rhein-Pfalz-Kreis in Rheinland-Pfalz im Nordwesten.
Das Abfertigungsvolumen wuchs im vergangenen Jahr nicht zuletzt wegen des Austritts des Vereinigten Königreichs aus der EU auf mehr als 15 Millionen Warenpositionen zur Ein- und Ausfuhr. Die Ahndungsstelle der Finanzkontrolle Schwarzarbeit leitete 849 Bußgeldverfahren ein (2020: 736) und schloss 1.385 Verfahren ab. Die Zöllner kontrollierten etwa am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden mehr als 44.000 Personen und 14.000 Pakete bei den sechs Zollämtern im Bezirk. Unter anderem wurden 117 Kilogramm Betäubungsmittel aus dem Verkehr gezogen sowie Dopingmittel und illegale Zigaretten. Im September entdeckten die Beamten in Mannheim acht geschnitzte Wildtierfiguren aus Elfenbein.