Karlsruhe (dpa/lsw) – Durch Achtsamkeitstraining können Hobbysportler und Profis laut Sportpsychologe Darko Jekauc vom Karlsruher Institut für Technologie Spitzenleistungen erzielen. „Achtsamkeitsübungen wirken ähnlich wie Krafttraining“, sagte der Professor am Institut für Sport und Sportwissenschaft einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung zufolge. „Wer regelmäßig trainiert, steigert seine mentale Stärke.“ Und wer emotional stabil ist, bewerte Situationen eher optimistisch, statt sich auf Schwierigkeiten zu konzentrieren.
Achtsamkeit bedeute dabei, sich auf den Moment zu konzentrieren – also Körperempfindungen, Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen, ohne diese zu bewerten. Neben Konzentrationsübungen etwa zum Atmen vermittle das Achtsamkeitstraining Techniken, um eigene Gedanken und Gefühle zu beobachten und sich nicht von ihnen beherrschen zu lassen. „Ziel ist es, das Leben in all seinen Facetten, wie Arbeit und Sport, achtsamer zu gestalten“, sagte Jekauc. Berühmte Beispiele für Erfolg durch Achtsamkeit seien Tennisstar Novak Djokovic, Leichtathletin Malaika Mihambo sowie Steve Kerr und Kobe Bryant im Basketball.
In Studien haben die Karlsruher Forscher den Angaben nach gezeigt, dass sich die Fähigkeiten, Konzentration aufrechtzuerhalten und Emotionen zu regulieren, genauso wie ein Muskel trainieren lassen. Nun veröffentlichten sie das Buch „Achtsamkeitstraining im Sport“ mit einem wissenschaftlich fundierten Programm für Freizeit- und Leistungssportler, das allein oder in der Gruppe durchgeführt werden kann. „Die acht Einheiten des Programms beinhalten praktische Übungen und Informationen zu deren Hintergründen und Wirkungen“, hieß es.