Karlsruhe/Bretten (dpa/lk) – Der Deutsche Zooverband klagt wegen der Corona-Pandemie über die „größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Tiere seien auch ohne Besucher vor Ort und müssten von Pflegern versorgt werden. Allerdings könnte das neue Infektionsschutzgesetz jetzt Erleichterung bringen. Der Tierpark Bretten kündigt auf seiner Homepage bereits eine Öffnung in den kommenden Tagen an.
Deutsche Zoos haben nach Verbandsangaben seit Beginn der Pandemie Millionenverluste gemacht. „Wenn man jetzt weiß, dass die täglichen Kosten für Zoos sehr hoch sind, kann man sicherlich nachvollziehen, dass dies die größte Krise für die deutschen Zoos seit dem Zweiten Weltkrieg ist“, sagte Sebastian Scholze, Pressesprecher des Verbandes der Zoologischen Gärten. Pfleger und Veterinäre kümmerten sich um die Tiere, auch wenn keine Besucher kommen. „Ein Zoo lässt sich nicht so einfach herunterfahren wie vielleicht ein Autowerk“, erklärte Scholze. Mehrere Zoos gaben an, dass unter anderem bei Bau- und Modernisierungsvorhaben gespart werde. Die Versorgung der Tiere leide nicht.
Die Änderung des Infektionsschutzgesetzes könnte nun etwas Erleichterung bringen. Die Außenbereiche von Zoos und botanischen Gärten sollen für Besucher mit aktuellem Negativ-Test auch dann offen bleiben, wenn die Bundes-Notbremse greift, also die Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegen. Der Tierpark Bretten kündigt auf seiner Homepage bereits eine Öffnung in den kommenden Tagen an. Auf dem gesamten Gelände sollen dann Maskenpflicht und Abstandsgebote gelten. Zu den Fütterungen dürften dann nur 40 Prozent der sonst anwesenden Besucher. Zuvor hatte sich unter anderem auch Karlsruhes Zoodirektor Matthias Reinschmidt für eine Öffnung der Zoos und Tiergärten eingesetzt.
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