Karlsruhe (dpa/lk) – Der Karlsruher SC hofft auf eine weniger wechselhafte Restsaison in der 2. Fußball-Bundesliga. Neuzugang Daniel O’Shaughnessy punktet im Trainingslager in Spanien. Sportchef Oliver Kreuzer fürchtet im Kampf um den Auf- oder gegen den Abstieg den Einfluss durch Corona.
Der Grundlagenarbeit im sonnigen Spanien folgt der Feinschliff im winterlichen Wildpark. Nach dem gut einwöchigen Trainingslager in Estepona versammelt Coach Christian Eichner die Spieler des Karlsruher SC diesen Mittwoch wieder auf dem heimischen Übungsgelände. Bei Aufstiegskandidat SV Darmstadt 98 startet der KSC am Samstag um 20.30 Uhr in die Restsaison der 2. Fußball-Bundesliga. Die soll möglichst nicht so wechselhaft werden wie das Wetter in der Vorbereitung und die Ergebnisse der Badener im vergangenen Jahr.
„Etwas mehr Konstanz reinzubekommen und gute Spiele in der Woche darauf mit einem positiven Ergebnis zu bestätigen, sollte ein Ziel von uns sein“, sagte Sportchef Oliver Kreuzer. Mit Ausnahme der ersten zwei Spieltage gelangen den Karlsruhern diese Saison noch keine zwei Liga-Siege nacheinander. Da sie aber auch nur maximal zwei Niederlagen in Serie kassierten, liegen sie im Tabellenmittelfeld. Fünf Punkte Rückstand auf den Dritten, acht Vorsprung auf den 16. – die anstehende Englische Woche mit den Liga-Partien in Darmstadt und gegen den SV Sandhausen (23. Januar) sowie dem Achtelfinale im DFB-Pokal bei Drittligist 1860 München (18. Januar) könnte direkt Aufschluss darüber geben, ob der KSC bis Sommer mehr nach oben oder nach unten schaut.
Mit dem Spanien-Camp war Kreuzer schon mal zufrieden. Er sei froh, dass sie trotz dynamischer Corona-Lage hingeflogen und nicht im kalten Karlsruhe geblieben seien, sagte er. Die Trainingsbedingungen seien „herausragend“ gewesen. In den drei Testspielen gegen den FC Brügge (0:0), den Hamburger SV (1:3) und Diósgyöri VTK (2:1) gab es ein Unentschieden, eine Niederlage und einen Sieg. Dazu wichtige Erkenntnisse, etwa beim Blick auf Neuzugang Daniel O’Shaughnessy.
Er solle im neuen Jahr zeigen, „dass er mehr als nur ein Kandidat ist“, hatte Coach Eichner nach den ersten Trainingseinheiten des von HJK Helsniki losgeeisten Verteidigers beim KSC im Dezember gesagt. Jetzt, wo er auch in Pflichtspielen der Badener eingesetzt werden darf, ist O’Shaughnessy direkt eine Option für die Startelf. „Er ist ruhig und abgeklärt, hat ein gutes Stellungsspiel und einen starken linken Fuß“, lobte Sportchef Kreuzer den 27-jährigen finnischen EM-Teilnehmer.
Auch Rechtsverteidiger Marco Thiede nach einer Beckenprellung und Flügelspieler Marc Lorenz nach einer Schulterluxation sind wieder einsatzfähig. Die Offensivkräfte Kyoung-Rok Choi und Malik Batmaz sowie Verteidiger Robin Bormuth fallen vorerst weiter verletzt aus. Mittelfeldmann Leon Jensen erlitt eine kleinere Innenbandblessur, soll aber zeitnah wieder trainieren. Angreifer Fabio Kaufmann steht nach seiner Corona-Infektion wohl heute wieder mit auf dem Rasen. „Ich hoffe, dass sich die Pandemie-Lage bis Februar etwas beruhigt“, so Kreuzer. „Es wäre auch wirtschaftlich schlimm, wenn die Politik langfristig an den Geisterspielen festhalten würde.“
Die Pandemie, glaubt Kreuzer, könnte den Saisonausgang durchaus mitbeeinflussen. „Im Kampf um den Auf- oder gegen den Abstieg kann das schon ein Faktor werden“, sagte der 56-Jährige. „Womöglich auf mehrere Spieler wegen positiver Tests verzichten zu müssen, kann eine Beeinträchtigung sein. Das hat die Niederlage der Bayern gegen Gladbach gezeigt. Die ist sicher auch ein Stück weit auf die Ausfälle der Bayern zurückzuführen.“ Die Münchner hatten nach einer Reihe von positiven Tests zum Rückrundenauftakt der Bundesliga vorigen Freitag mit einem stark dezimierten Kader 1:2 gegen Mönchengladbach verloren. Womöglich auch eine Beeinträchtigung im Bemühen des KSC, dessen Profis alle eine Booster-Impfung erhalten haben, um mehr Konstanz.