Dem 50-Jährigen wird vorgeworfen, den inzwischen elf Jahre alten Jungen nach einem Weihnachtsurlaub bei sich in Nordrhein-Westfalen nicht zu seiner in Mühlacker lebenden Mutter zurückgebracht zu haben. Stattdessen habe er ihn kurz vor dem Jahreswechsel erst nach Belgien, dann nach Amsterdam und schließlich nach Panama gebracht, sagte der Mann. Es habe immer wieder Streit um Umgang gegeben. «Ich wollte ihn beschützen.»
Mutter wartet vergeblich
«Es war die Hölle», sagte die in Mühlacker (Enzkreis) lebende Mutter des Jungen kurz vor Beginn des Prozesses. Sie hatte Anfang Januar vergeblich am vereinbarten Treffpunkt auf ihren Sohn gewartet. «Unser Leben wird nie wieder so sein, wie es war.» Auch sie sei zweimal in Panama gewesen, um nach ihrem Sohn zu suchen. Als der Junge nicht wie ausgemacht am Treffpunkt beim Kölner Hauptbahnhof erschien, wurden Bundeskriminalamt und Interpol eingeschaltet und der Mann mit internationalem Haftbefehl gesucht. Anfang Februar wurde er in Panama festgenommen und danach nach Deutschland ausgeliefert. Das Kind ist wieder in Obhut der Mutter.