Karlsruhe (pm/tk) – Karlsruhe galt lange als Baustellen-Hauptstadt. Das ist mittlerweile vorbei, seitdem das Jahrhundertprojekt „Kombilösung“ fertiggestellt wurde. Aber eine Stadt ist nie fertig, auch in diesem Jahr werden wieder hunderte Baumaßnahmen im Karlsruher Stadtgebiet durchgeführt. Aber die wenigsten sollen für Chaos sorgen.
Damit der Verkehr nicht zum Erliegen kommt, werden die verschiedene Vorhaben in ein räumliches und zeitliches Verhältnis gesetzt. Das heißt: Wenn zwei Vorhaben in unmittelbarer Nähe und zur gleichen Zeit angemeldet sind, kann nur eine Baustelle stattfinden, um eine Ausweichroute bieten zu können. Ziel ist es, die bereits jahrelange Praxis des gemeinsamen Bauens weiter voranzutreiben, um „nicht zwei, drei Mal die Straße aufzureißen“, wie es Bürgermeister Daniel Fluhrer beschreibt. Die Bürger wollten es „kurz und knackig“, wie Fluhrer betont.
Darin zu finden sind unter anderem Arbeiten am Schienennetz: In den Osterferien werden die Gleise am Kaiserplatz erneuert, in den Pfingstferien die zwischen Hirtenweg und Reitschulschlag sowie im Grötzinger Bahnhof. Die Sommerferien werden genutzt, um die Gleise am Dreieck Grashofstraße und Schillerstraße sowie in der Blücher- und Franz-Lust-Straße zu erneuern.
Ein Schwerpunkt befindet sich ab Mitte September im Stadtteil Daxlanden: „Ziel ist es, ressourcenschonend zu arbeiten, daher versuchen wir möglichst viele Maßnahmen zu bündeln“, erklärt Christian Höglmeier, Technischer Geschäftsleiter der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK). Daher wird zwischen den Haltestellen Stadtwerke und Waidweg nicht nur der barrierefreie Ausbau vorangetrieben, sondern auch die Gleis-, Fahrleitungs- und signaltechnischen Anlagen sowie die Straßenbeleuchtung und das Leitungsnetz erneuert.
In der Kaiserstraße läuft bereits seit vergangenem Jahr die Neugestaltung auf Hochtouren. Der erste Bauabschnitt kommt gut voran und liegt im Zeitplan. Bis zum Jahresende wird der Bereich zwischen Adlerstraße und Ritterstraße – die Sichtachse der Kaiserstraße – finalisiert. Im kommenden Jahr stehen in der ersten Bauphase noch kleinere Flächen an den Rändern sowie in den Fächerstraßen auf dem Programm.
Darüber hinaus gibt es im verkehrlich wichtigen Straßennetz einige Maßnahmen in diesem Jahr: Die Neureuter Straße (B36) zwischen Borsigstraße und Rheinstraße wird erneuert, die Ludwig-Erhard-Allee bekommt im Sommer eine neue Fahrbahndecke, ebenso wie die Badener Straße (B3) zwischen Zündhütle und Max-Liebermann-Straße. Auf der Kriegsstraße wird der Knoten zwischen Karlstor und Leopoldstraße erneuert – auch in Hinblick auf die Rad- und Fußwegeführung. Ziel ist es, dem Radverkehr hier bessere Wegeführungen anzubieten, erklärt der Leiter des städtischen Tiefbauamts Martin Kissel. Ein weiteres Beispiel dafür ist die Hans-Thoma-Straße, die demnächst fertiggestellt wird – samt Radfahrstreifen und vorgezogener Haltelinie am Kreuzungsbereich.