Baden-Württemberg (dpa/dk) – In Baden-Württemberg häufen sich Vorfälle, bei denen Messer an Schulen zum Einsatz kommen. Innenminister Thomas Strobl (CDU) hält deshalb schärfere Maßnahmen für notwendig und plädiert für ein Verbot von Waffen und Messern an Schulen.
Immer häufiger wird von Messerangriffen an Schulen im Südwesten Deutschlands berichtet. Zuletzt ereignete sich ein Vorfall in Ettenheim, bei dem ein Jugendlicher einen Mitschüler mit einem Messer schwer verletzt haben soll. Diese Entwicklungen sorgen für Besorgnis bei Eltern, Lehrkräften und der Politik. Innenminister Strobl sieht dringenden Handlungsbedarf: „Kinder und Jugendliche sind besonders schutzbedürftig“, schreibt er in einem Brief an Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne). Schulen müssten alles tun, um diese Gefahren zu minimieren.
Strobl schlägt vor, dass die Schulen ihre Hausordnung nutzen, um Waffen- und Messerverbote klar zu regeln. Dabei könnten neben Messern auch andere Gegenstände wie Tierabwehrsprays, die potenziell gefährlich sind, einbezogen werden. „Die Schulen üben das Hausrecht aus und können entsprechende Verbote in die Schul- und Hausordnungen aufnehmen“, so der Innenminister. Er fordert Kultusministerin Schopper auf, die Schulen stärker für diese Möglichkeit zu sensibilisieren.
Ein besonders tragisches Beispiel aus diesem Jahr ereignete sich im Januar in St. Leon-Rot, wo ein 18-Jähriger seine Ex-Freundin in der Schule mit einem Messer tödlich verletzte. Der Fall sorgte für deutschlandweites Entsetzen und führte zu Diskussionen über die Sicherheit an Schulen. Inzwischen wurde der Täter zu elf Jahren Haft wegen Mordes verurteilt, doch das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Innenminister Strobl sieht in den Vorfällen ein klares Signal, dass präventive Maßnahmen wie ein Messerverbot an Schulen notwendig sind, um weitere Tragödien zu verhindern. Durch ein Verbot könnten sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte und Schulpersonal besser geschützt werden.