Region (dpa/dk) – Im Winter weniger heizen – spätestens seit den gestiegenen Energiepreisen hört man das immer wieder. Aber ist das wirklich so? Neueste Zahlen zeigen nun: JA!
Menschen in Baden-Württemberg fehlt nach eigener Einschätzung zunehmend das Geld dafür, ihre Wohnungen im Winter angemessen zu heizen. Das berichtete das Statistische Landesamt am Dienstag unter Bezug auf Ergebnisse der europäischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC). Demnach lebten 2022 rund 633 000 Menschen im Südwesten, die aus finanziellen Gründen in ihrem Zuhause Temperaturen unterhalb der persönlichen Wohlfühlgrenze hatten. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 5,7 Prozent – im Jahr davor waren es noch 2,4 Prozent gewesen. Der Wert habe sich damit im Vergleich zu 2021 mehr als verdoppelt und stieg auch stärker an als im Bund.
Ob die Temperaturen in der jeweiligen Wohnung als ausreichend galten oder nicht, lag dabei im Ermessen der befragten Haushalte, wie es weiter hieß. Die Gemeinschaftsstatistik EU-SILC ist den Angaben zufolge die amtliche Hauptdatenquelle dafür, Armutsgefährdung und Lebensbedingungen in Deutschland sowie in den EU-Mitgliedsstaaten zu messen. Die Erhebung gibt es seit 2005.