Stuttgart (pm/ms) – Es gibt mehr Autos auf baden-württembergischen Straßen. Laut dem Gleichzeitig werden die immer größer und schwerer, was oftmals zum Problem wird. Denn die Breite der Parkplätze hält mit der zunehmenden Fahrzeuggröße nicht Schritt. Aber immerhin werden Autos auch immer leiser.
Trotz anhaltender Diskussionen um eine grüne Verkehrswende zeigt der Trend hin zu mehr und größeren Fahrzeugen. Laut dem Statistischen Bundesamt gab es im Jahr 2022 in Baden-Württemberg 615 Pkw pro 1.000 Einwohner. Damit liegt der Südwesten im Ländervergleich auf Platz vier, im Schnitt kamen bundesweit auf 1000 Bürger 583 Autos. Und die Autos werden immer größer und schwerer. Doch nicht nur das optische Straßenbild verändert sich – die Fahrzeuge werden auch immer leiser. „Es ist eine interessante Entwicklung“, sagt Michael Ziegler, Präsident des Baden-Württembergischen Kraftfahrzeuggewerbes. „Wir fahren mehr, wir fahren größer – aber wir fahren leiser.“
„Im Durchschnitt sind die Neuwagen in Baden-Württemberg mit einer Breite von 180,2 Zentimetern deutlich breiter als noch in den 90er Jahren, als der Durchschnitt bei 167,9 Zentimetern lag“, fügt Ziegler hinzu. Und es ist nicht nur die Breite, die zugenommen hat – die Autos haben auch an Gewicht zugelegt. Mit durchschnittlich 1.696 Kilogramm pro Pkw wiegen sie 200 Kilo mehr als noch vor einem Jahrzehnt. „Das steigende Gewicht lässt sich zum großen Teil auf die schweren Batterien in Elektroautos zurückführen“, erklärt Ziegler.
Während die Fahrzeuge in Baden-Württemberg immer größer und schwerer werden, nimmt ihre Lautstärke ab. Heute liegt der durchschnittliche Schallpegel bei 67,9 Dezibel (dB), im Vergleich zu
71,6 dB im Jahr 2012. „Eine Reduktion um 3 dB bedeutet eine Halbierung der Lautstärke, da die Dezibel-Skala logarithmisch ist“, erklärt Ziegler. „Es ist ermutigend zu sehen, dass trotz zunehmender Größe und steigenden Gewichts Fortschritte bei der Geräuschreduzierung erzielt wurden.“
Bemerkenswert sind auch die Unterschiede bei der Pkw-Dichte im Land. Im Hohenlohe-Kreis, dem Spitzenreiter in Sachen Pkw-Dichte, stehen 761 Pkw pro 1.000 Einwohner zur Verfügung. Auf der anderen Seite des Spektrums ist die Stadt Heidelberg, wo mit 384 etwa halb so viele Pkw pro 1.000 Einwohner gemeldet sind. „Diese regionalen Unterschiede zeigen, dass die Mobilitätsbedürfnisse in verschiedenen Teilen des Landes stark variieren“, sagt Ziegler.
Angesichts dieser Trends wirft Ziegler auch ein Licht auf ein oft übersehenes Problem: Die Breite der Parkplätze hält mit der zunehmenden Fahrzeuggröße nicht Schritt. „Die aktuelle Norm für Parkplatzbreiten beträgt 2,30 Meter“, erklärt er. „Das reicht zwar zum Einparken, aber beim Aussteigen kann es eng werden.“ Ziegler plädiert für eine Erhöhung der Mindestbreite auf 2,50 Meter.
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