Karlsruhe (dpa/cmk) Der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe, Wolfgang Grenke, hat eine Verkehrswende gefordert, um die gesetzlichen Klimaschutzziele zu erreichen. „Außerdem droht uns schlicht und ergreifend der Verkehrskollaps“, sagte er beim Neujahrsempfang der IHK am Montag in Karlsruhe. Derzeit verlagere sich sogar Güterverkehr von Bahn und Binnenschiff auf die Straße statt andersherum, kritisierte der Unternehmer. Er forderte, unter anderem die Bahnstrecke zwischen Karlsruhe und Mannheim auszubauen. Allerdings müsse auch die zweite Rheinbrücke für Autos zwischen Karlsruhe und dem rheinland-pfälzischen Wörth gebaut werden.
Nach Grenkes Ansicht ist es im Kampf gegen den Klimawandel auch aus ökonomischen Gründen zwingend erforderlich, die Emission von Treibhausgasen zu verringern. Daher seien die Unternehmer Teil der Lösung. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) forderte Politik und Automobilwirtschaft auf, die beginnende Innovationswelle in der Mobilität mutig zu nutzen. „Unser Ziel muss es sein, dass Deutschland auch in Zukunft Autoland bleibt“, sagte Altmaier in einer Videobotschaft zum Neujahrsempfang. Der Minister hatte seinen geplanten Auftritt kurzfristig aus medizinischen Gründen abgesagt.
Der Aufbau der Infrastruktur für die Elektromobilität schaffe schon heute neue Arbeitsplätze. „Wir können ganz sicherlich mehrere Zehntausend Arbeitsplätze mit den neuen Automobiltechnologien in Deutschland ansiedeln“, sagte Altmaier. Das betreffe auch die Digitalisierung. „Und wer, wenn nicht Sie hier in Baden-Württemberg und in Karlsruhe sollen denn diese Prozesse gestalten und eine führende Rolle übernehmen?“