Pfinztal Söllingen (mt) – Der Reiterhof ist lange ein Traum von Eva Holeiter gewesen. Den hat sie sich dann auch endlich mit „Islandpferde Keyser vom Hirschbach“ erfüllt. Acht Jahre lang arbeitet sie jetzt schon mit ihren Pferden zusammen und dann ist plötzlich Corona gekommen.
Vor zwei Jahren hat noch alles anders ausgesehen. Denn da hatte Eva sich entschieden, den Reiterhof in Pfinztal Söllingen hauptberuflich zu übernehmen. Bei „Islandpferde Keyser vom Hirschbach“ geht es aber nicht nur darum, jungen Schüler das Reiten beizubringen. Ziel des Reiterhofes ist es, schon die Kleinsten rundum auf ein eigenes Pferd vorzubereiten. Corona hat die Arbeit jetzt aber um einiges erschwert: „Wir hatten jemanden eingestellt. Dadurch, dass ich letztes Jahr noch meinen zweiten Sohn gekriegt habe, der jetzt neun Monate alt ist, musste ich leider unsere Mitarbeiterin im Februar gehen lassen. Weil es einfach finanziell nicht mehr tragbar war.“
Die Reiterschule hat normalerweise Gruppen von bis zu vier Schüler. Durch Corona mussten Eva und ihre Familie aber auf den Einzelbetrieb umstellen. „Uns bleibt wenig Zeit für die Schüler. Weil wir gebunden sind, dass wir am Tag so viel wie möglich durchbekommen, sodass man am Monatsende ungefähr alle laufenden Kosten decken kann.“ Gerade die laufende Rechnungen sind im Moment das Schwierige. Viele der Pferde haben medizinische Probleme, für die immer wieder Ärzte kommen müssen und auch die Zahnpflege der Tiere darf nicht vernachlässigt werden: „Wir haben ein Dentist für unsere Pferde, der einmal oder zweimal im Jahr kommt, um zu kontrollieren, ob da auch wirklich alles in Ordnung ist.“ Eine Notlösung für Eva ist es, ihre Pferde zu verkaufen: „Zwei stehen im Moment zur Debatte, die wir verkaufen würden. Dann wäre es somit auch das Ende der Reitschule.“
Die ganzen Kosten fressen eine Menge Geld, das nicht mehr da ist. Auch die staatlichen Corona-Hilfen helfen beim Reiterhof nicht: „Dadurch, dass ich noch Elterngeld bekomme, ist das auch sehr eingeschränkt, dass wir keine finanzielle Unterstützung vom Staat bekommen und bekommen somit auch keine Fördergelder. Die privaten Sachen sind inzwischen alle ausgeschöpft.“ Geld ist aber nicht das einzige Problem. Auch zeitlich können Eva und ihr Mann das Ganze nicht mehr stemmen: „Es ist inzwischen fast nicht mehr tragbar. Ich sehe nur noch den Stall. Meine Kinder sind untergebracht bei der Familie, Freunden, im Kindergarten und der Tagesmutter.“
Haben Sie helfende Hände, die Eva und ihrer Familie in irgendeiner Form unter die Arme greifen können, zum Beispiel durch Futterspenden? Hier finden sie den Kontakt von Eva. Außerdem ist der Reiterhof auf Facebook und Instagram zu finden. Mehr Infos gibt es auch auf der Website.