Horb (pm/lk) – Bereits vergangene Woche hat offenbar ein freilaufender Hund ein trächtiges Reh bei Horb-Talheim gerissen. Das Tier musste von einem Jäger erlöst werden. Der Landkreis Freudenstadt appelliert daher an Hundebesitzer, zum Schutz der Wildtiere, Hunde nicht frei laufen zu lassen.
Bereits letzte Woche ist im Horber Ortsteil Talheim ein schwer verletztes Reh aufgefunden worden. Das trächtige Tier wurde offensichtlich von einem freilaufenden Hund mehrfach gebissen, lag am Rand einer Hecke und musste vom zuständigen Jagdpächter getötet werden. Ein charakterstarker Hundebesitzer hätte sich zumindest gemeldet, um das Leiden des Rehes zu verkürzen. Der Wildtierbeauftragte des Landkreises Freudenstadt appelliert daher dringend an Hunde- und Katzenbesitzer, ihre Tiere nicht frei und unbeaufsichtigt herumlaufen zu lassen.
Der Vorfall sollte alle Hunde- und Katzenhalter an ihre Verantwortung und Aufsichtspflicht erinnern. Freilaufende Katzen gefährden vor allem Vögel und Kleintiere. Welche Folgen der angeborene Beutetrieb freilaufender Hunde haben kann, wird am Beispiel der Talheimer Rehgeiß deutlich. Hundebesitzer helfen daher den Wildtieren samt Nachwuchs, wenn sie auf den Wegen bleiben und ihre Hunde angeleint lassen. Bei Spaziergängen bewegt der Mensch sich mitten im Wohnzimmer der Wildtiere. Mit diesem Bewusstsein sollte es leicht fallen, Rücksicht auf Wildtiere, Jagd und Landwirtschaft zu nehmen.
Mit dem Frühjahr hat jetzt auch die Brut- und Setzzeit der Wildtiere begonnen. Wildtiere nehmen Menschen und Hunde auf Wegen nicht als Bedrohung wahr, das zeigen wissenschaftliche Untersuchungen. Freilaufende Hunde stellen aber besonders für Jungtiere eine tödliche Gefahr dar. Der Nachwuchs vieler Arten hat oft noch keinen Fluchtinstinkt, duckt sich nur und wird so, oft sogar vom Besitzer unbemerkt, von Hunden verletzt oder gar getötet. Aber auch die Hunde selbst kommen in Gefahr, wenn sie beispielsweise auf eine Wildschweinbache treffen, die ihre Frischlinge entschieden verteidigt. Zudem können jagende Hunde und fliehende Wildtiere schwere Verkehrsunfälle verursachen.