Pforzheim (dpa/lk) – Auf der Flucht raste er zweimal durch ein vielbesuchtes Parkhaus, überholte ein Auto über den Gehweg und bretterte mit 90 Sachen durch die Tempo-30-Zone: Eine irre Verfolgungsjagd mit der Polizei hat sich ein 34-jähriger Autofahrer in Pforzheim geliefert. Entwischen konnte er aber nicht.
Dabei fing alles noch recht harmlos an: Einer Streife fiel am Dienstagabend gegen 19 Uhr in der Karlsruher Straße in Pforzheim auf, dass ein Mann während der Fahrt mit dem Handy telefonierte, und wollte ihn kontrollieren. Doch der Fahrer drückte voll aufs Gas und zeigte den Beamten nur die Rücklichter.
Mit bis 100 km/h raste er durch die Straßen. An einer Kreuzung ignorierte er eine rote Ampel und knallte prompt mit seinem Wagen gegen ein anderes Auto. Doch Aufgeben ist offensichtlich nicht so seine Sache: Der Mann setzte zurück um abzuhauen, doch dabei stieß er gegen den Streifenwagen direkt hinter ihm. Festnahme, Endstation.
Doch wer jetzt denkt, damit sei die Flucht ganz zu Ende gewesen, der irrt sich. Weil er sich sowie seine 19-jährige Begleiterin leicht verletzte bei der hollywoodreifen Flucht, wurde der 34-Jährige in einer Klinik behandelt. Danach wollte er sich zu Fuß erneut aus dem Staub machen, doch die Polizisten ließen sich wieder nicht abhängen und nahmen ihn zum zweiten Mal fest.
Stellt sich nur die Frage: Warum wollte sich der Mann auf keinen Fall schnappen lassen? „Er wurde vorher schon gesucht“, hieß es am Mittwochabend bei der Polizei. Weswegen – das wurde nicht verraten. Zudem hat der 34-Jährige keinen Führerschein und das Kennzeichen war auch geklaut.
Bilanz der Verfolgungsjagd: Der Mann muss sich wegen eines illegalen Autorennens verantworten und weil er ohne Führerschein gefahren ist und dabei zahlreiche Menschen in Gefahr gebracht hat. Die Fahrerin des anderen Autos und ihr Beifahrer wurden leicht verletzt, der Sachschaden wird auf 10.000 Euro geschätzt. Der Harakirifahrer sitzt bereits in Untersuchungshaft – wegen Fluchtgefahr natürlich.