Region (dpa/lsw) – Nach wochenlanger Trockenheit drohen den baden-württembergischen Bauern nach Einschätzung ihres Verbandspräsidenten zum Teil deutliche Ernteausfälle. Betroffen sei vor allem der Norden des Landes, sagte Landesbauernpräsident Joachim Rukwied am Donnerstag. „Wenn zeitnah keine ergiebigen Niederschläge kommen, rechnen wir hier bei fast allen Kulturen mit erheblichen Ernteeinbußen von bis zu 50 Prozent“, warnte er in Stuttgart.
Belastet werde die Branche zudem durch Lieferengpässe und die gestiegenen Kosten für Diesel, Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie für Futter. Mit Sorgen blicken die Bauern vor allem auf die späten Kulturen wie Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln und Soja. „Die Herbstkulturen leiden massiv unter Wassermangel und Hitzestress“, sagte Rukwied. Grünland und Mais seien zum Teil vertrocknet. Einige Tierhalter fütterten schon Winterfutter zu, da sie kein Grünfutter mehr schneiden könnten.
Die Getreide- und Rapsernte ist hingegen in weiten Teilen des Landes abgeschlossen. Die Ertragsspanne zwischen den einzelnen Regionen in Baden-Württemberg sei sehr groß ausgefallen, bilanzierte Rukwied. Im Norden des Landes mussten die Bauern nach seinen Angaben teils erhebliche Ertragseinbußen hinnehmen. „Die Regionen südlich von Stuttgart haben dagegen eine gute Ernte eingefahren“, sagte er.
Ausschlaggebend seien in diesem Jahr unter anderem Zeitpunkt und Masse der Niederschläge gewesen. „Anders als im Norden Baden-Württembergs und weiten Teilen Deutschlands haben in der Mitte und im Süden des Landes wiederholende Niederschläge zu insgesamt guten Ernteergebnissen geführt“, sagte Rukwied. Insgesamt rechnet der Verband mit einer leicht überdurchschnittlichen Getreide- und Rapsernte.