Karlsruhe (dk) – Endlich ist es mal warm. Doch hohe Temperaturen im Sommer können für viele Menschen eine echte Herausforderung sein, vor allem für diejenigen, deren Herz-Kreislauf-System nicht optimal funktioniert. Dr. Heinz Linhart, Chefarzt für Innere Medizin an der Asklepios Klinik Lindau, erklärt, welche Personengruppen besonders gefährdet sind und gibt wertvolle Tipps, wie man sich bei Hitze richtig verhält.
„Grundsätzlich sind durch hohe Außentemperaturen und durch eine hohe Körpertemperatur vereinfacht gesagt Patienten gefährdet, bei denen lebenswichtige Organe wie zum Beispiel das Herz nicht normal funktionieren“, erläutert Dr. Linhart. Besonders betroffen sind daher Patienten mit einer Pumpschwäche des Herzens und ältere Menschen, da bei ihnen die Leistung des Herz-Kreislauf-Systems tendenziell abnimmt.
Zu den möglichen Symptomen bei Überhitzung zählen Schwindel, Verwirrtheit und Benommenheit. „Der Blutdruck kann abfallen, auch dadurch kann Schwindel und Benommenheit erzeugt werden“, so Dr. Linhart weiter. „Es können dann auch die Funktionen der wichtigen inneren Organe leiden. Es gibt dann Nierenfunktionsstörungen, schließlich dann auch Herzfunktionsstörungen, Rhythmusstörungen. Und auch die Skelettmuskulatur kann tatsächlich bei hoher Temperatur geschädigt sein.“
Um die Gesundheit zu schützen, ist es wichtig, bestimmte Fehler zu vermeiden. „Es wäre ein Fehler, sich der Sonne zu exponieren. Es wäre sicherlich auch ein Fehler, sich in der Hitze draußen aufzuhalten, wenn man die Möglichkeit hat, kühlere Räume aufzusuchen“, rät Dr. Linhart. Auch körperliche Aktivitäten sollten bei hohen Temperaturen vermieden werden: „Es wäre sicherlich auch noch mal ein ziemlich großer Fehler, in der Hitze Sport zu treiben und dadurch innere Wärme zu generieren.“
„Grundsätzlich sind Patienten natürlich hitzeresistenter, wenn das Herz-Kreislauf-System gut funktioniert“, betont Dr. Linhart. Regelmäßige Bewegung und ein trainiertes Herz können helfen, höhere Temperaturen besser zu bewältigen. Zudem sei Übergewicht ein Nachteil bei der Thermoregulation, weshalb eine ausgewogene Ernährung und reichlich Wasserzufuhr wichtig sind.
Auch die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle. Große Mahlzeiten erzeugen Wärme bei der Verarbeitung, daher empfiehlt Dr. Linhart, kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen und diese auf die kühleren Tageszeiten zu verteilen. „Grundsätzlich sollten die Mahlzeiten nicht zu viele Kalorien enthalten und gerade sehr viel Eiweiß erzeugt besonders viel Wärme“, erklärt er. „Also grundsätzlich würde man den Rat geben, kleine Mahlzeiten und die größere Mahlzeit lieber dann, wenn sich die Situation entspannt hat, also morgens oder abends, wenn die Temperaturen geringer sind.“
Sportliche Aktivitäten bei hohen Temperaturen sollten vermieden werden. „Es wäre sicherlich unklug, bei Außentemperaturen größer 30 Grad laufen zu gehen“, warnt Dr. Linhart. Der Körper muss nicht nur die sportliche Belastung bewältigen, sondern auch versuchen, die Körpertemperatur unten zu halten, was zu einem hohen Flüssigkeitsverlust führt.
Mit diesen Ratschlägen könnt ihr die heißen Sommertage sicherer und gesünder überstehen. Bleibt cool und achtet auf eure Gesundheit!