Bad Herrenalb (pm/la) – Nach langem Hin und Her wurde sich im Gemeinderat für die Sanierung der Siebentäler Therme entschieden. Jetzt gibt es aber eine neue Wendung. Der Stadt Bad Herrenalb liegt das Angebot von Hüseyin Aydogan vor, der sowohl die Siebentäler Therme, als auch 10.000 Quadratmeter des angrenzenden Wiesenareals kaufen möchte. Dort wolle der Investor einen Wasserpark errichten.
Im Jahr 2020 hat der Gemeinderat mit knapper Mehrheit für die Sanierung des Bades gestimmt. Ein Großteil der Fördermittel für das millionenschwere Bauprojekt ist bereits beantragt. Nun könnte jedoch das Angebot eines in Bad Herrenalb bereits bekannten Investors bei der Kurstadt zum Umdenken führen. Hüseyin Aydogan möchte die Siebentäler Therme zu einem symbolischen Preis kaufen. Den Weiterbetrieb der Therme wolle er für zehn Jahre garantieren. Darüber hinaus plane Aydogan, so der Bürgermeister Klaus Hoffmann, den zusätzlichen Kauf eines an das Bad angrenzenden Grundstücks von rund 10.000 Quadratmetern. Ein Aquapark mit zahlreichen Rutschen und Kinderbecken solle auf der Schweizerwiese errichtet werden.
Das Angebot trifft angesichts steigender Energiepreise und exorbitanter Baukosten auf fruchtbaren Boden. „Wir wissen nicht, was morgen passiert“, meint Klaus Hoffmann. Seit Jahren schreibe die Siebentäler Therme rote Zahlen. Koste, so Bürgermeister Hoffmann, Bad Herrenalb jährlich eine Million Euro. Durch die Sanierung wollte man den Verlust auf 500.000 Euro begrenzen. Dem Investor stünden bei Übernahme der Therme die beantragten Fördermittel nicht mehr zu; man habe jedoch die Liquidität überprüft und sehe keine finanziellen Probleme.
Die Bürger wollen frühzeitig über Stadtentwicklungen informiert werden. Bürgermeister Hoffmann informiert die Öffentlichkeit im Voraus, ohne genauere Details zu kennen. Damit reagiert er auf Kritik des letzten Jahres. Fragen, wie beispielsweise ob der Investor überhaupt plane, die Therme zu sanieren, sind offen. Kann ein Aquapark direkt neben einem Krankenhaus funktionieren? Ob die Bürger mitentscheiden dürfen, was mit dem Herrenalber Aushängeschild Therme passiert, kann Hoffmann derzeit nicht beantworten.
Die Entscheidung „verkaufen oder behalten“ muss unter Zeitdruck gefällt werden. In seiner nächsten Sitzung am 28. September wird der Gemeinderat darüber entscheiden. Der Zeitpunkt, zu dem das Angebot einging, „ist nicht gerade der beste für uns“, so Hoffman weiter. Die Auswahl der Generalplaner für die angesetzte Sanierung steht an und bis Ende des Monats sollte eigentlich der zweite Förderantrag für den zweiten Bauabschnitt eingereicht werden.
Am 12. September findet um 18:30 Uhr eine Informationsveranstaltung zu dem Thema im Kurhaus Bad Herrenalb statt. Des Weiteren sind die Herrenalber Bürger eingeladen, sich im Rahmen der Bürgerbeteiligung des Stadtentwicklungsprozesses 2030 mit dem Angebot auseinanderzusetzen. Die nächsten öffentlichen Workshop-Termine sind am 19. und am 22. September und finden jeweils um 18.30 Uhr im Kurhaus statt.