Wann wird es endlich mal wieder richtig Winter? Eine Frage, die sich inzwischen eine wachsende Zahl an Bundesbürgern stellt. Nach dem Rekordsommer 2018 und der Dürre hat der Winter eher an Herbst erinnert. Weihnachten ist mal wieder sprichwörtlich ins Wasser gefallen. Der Jahreswechsel 2018/2019 war zu mild und nass. Seit einigen Tagen scheint der Winter langsam doch noch in Deutschland ankommen zu wollen. Wetterprognosen gehen aktuell besonders für die Südhälfte der Republik von unwetterartigen Schneefällen aus. Mit einem Wintereinbruch wie 1978 ist nicht zu rechnen. Allerdings bedeutet Schnee immer eines – es muss wieder mehr geheizt werden.
Schneefälle sind schließlich nur möglich, wenn das Thermometer unter die Marke von 0°C sinkt. Und damit ist gerade in den höheren Lagen in den kommenden Tagen zu rechnen. Was wird beim Heizen immer wieder gern falsch gemacht?
Früh morgens aus dem Haus gehen und in allen Räumen die Heizung auf Stufe 3 stellen – in der Praxis machbar. Allerdings schont dieses Verhalten weder Umwelt noch Geldbeutel. Genauso ist es ein Fehler, das Thermostat der Heizung selbst bei Minusgrade zu meiden wie der Teufel das Weihwasser.
Die Raumtemperatur ist wichtig für:
Letzterer gilt allgemein als eine der Gefahren, welche bei fehlerhaftem Verhalten in Bezug auf das Heizen drohen.
Stellt sich die Frage, wie die optimale Raumtemperatur aussieht? Generell gibt es hier keine pauschale Antwort. Das Umweltbundesamt hat in der Vergangenheit Richtwerte für die einzelnen Wohnräume veröffentlicht. Demnach sind in:
anzustreben. Generell spielt hier natürlich auch das individuelle Empfinden eine Rolle. Wo im Schlafzimmer 18°C als zu kalt empfunden werden, kann es auch ein oder zwei Grad mehr sein. 26°C oder 27°C wird in den meisten Fällen allerdings zu warm sein.
Gerade im Schlafzimmer kann diese Raumtemperatur die Schlafqualität beeinflussen. Wann ist es in Wohnräumen zu kalt? Grundsätzlich sollte eine Wohnung in der kalten Jahreszeit auf mindestens 18°C in den Nachtstunden und bis zu 22°C in den Tagstunden beheizbar sein. Der Grund ist nicht allein der Wohlfühlfaktor.
Zwischen Schimmel an den Wänden und Fehlern beim Heizverhalten besteht in der Regel ein direkter Zusammenhang. Beeinflusst wird die Schimmelbildung durch zwei Faktoren: Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit.
Generell gilt die Faustregel, dass eine relative Luftfeuchte von 60 Prozent nicht überschritten und eine Temperatur von 14°C nicht unterschritten werden sollte.
Erreicht wird dies unter anderem durch:
Achtung: Baulich bedingt können Teile der Wohnung die Bildung von Schimmel begünstigen. Hier wird von Kältebrücken gesprochen. Diese entstehen beispielsweise in Außenecken oder Erkern. Zu empfehlen ist außerdem, zwischen Wand und Mobiliar ausreichend Abstand zu lassen.
Schimmel vorbeugen heißt, sich ums richtige Lüften zu kümmern. Im Alltag ist die Zeit – gerade in den Morgenstunden nach dem Aufstehen – knapp bemessen, um mit der Stoppuhr zu lüften. Eine mögliche Lösung wäre der Einsatz einer dezentralen Lüftungsanlage, welche mit einer Zeitschaltuhr gekoppelt und gesteuert werden kann.
Auf der anderen Seite ist das Heizen wichtig. Hier stehen sich letztlich zwei Aspekte gegenüber. Einmal die optimale Raumtemperatur, um möglichst viel Feuchtigkeit zu binden. Auf der anderen Seite bedeutet jedes Grad Celsius, welches bei der Raumtemperatur gespart wird auch eine Ersparnis im Portemonnaie. Wie lassen sich beide Ansprüche letztlich unter einen Hut bringen?
Ein Ansatz ist der Einsatz von Smart Home Systemen. Diese lassen eine effiziente Ausnutzung der Heizenergie zu. Hintergrund: Normale Heizkörperthermostate werden auf eine Stufe gestellt – und verbleiben den ganzen Tag in dieser Stellung. Moderne Smart Home Lösungen lassen sich mit einem Temperaturfühler koppeln.
Dieser wiederum wird so eingestellt, dass mit dem Weg ins Büro die Raumtemperatur auf beispielsweise 17°C in der gesamten Wohnung abgesenkt wird. Eine halbe Stunde vor Feierabend springt die Heizung – dank Smart Home Steuerung – wieder an.
Wer als Haushalt auf Smart Home verzichten will, kann auf zeitgesteuerte Thermostate setzen. Zeitschaltuhren funktionieren dabei sowohl in Bezug auf Wochen, Monate als auch für Jahreszeiten. Hierbei kommt es ganz auf den jeweiligen Programmierschlüssel an. Diese sind im Handel erhältlich und lassen sich heute meist sehr unkompliziert auch in einer Mietwohnung nachrüsten.
Verbreitet ist nach wie vor, das Fenster nur anzukippen, anstatt es voll zu öffnen. Dabei wird regelmäßig auf die Tatsache verwiesen, dass Stoßlüften die bessere Alternative ist. Warum? Ganz einfach: Beim Stoßlüften wird innerhalb einer sehr viel kürzeren Zeit ein erhebliches Luftvolumen ausgetauscht.
Hierdurch kühlt die Wand weniger stark aus. Um beim Kipplüften einen adäquaten Effekt zu erreichen, muss mehr als eine Stunde das Fenster in der Kippstellung bleiben. Die Wand kühlt hier deutlich stärker aus. In der Folge steigen die verbrauchte Heizenergie und das Risiko der Schimmelbildung. Zudem kann es passieren, dass die auf Frostschutz gestellte Heizung anspringt – und der Haushalt damit für draußen heizt.
Schimmel ist als Grund für richtiges Heizen in den Köpfen vieler Verbraucher präsent. Dass das Thema Heizen noch in einem ganz anderen Zusammenhang mit der Gesundheit zu tun hat, wird gern vergessen. Worum geht es?
Der menschliche Körper fühlt sich – in Kombination mit einem gewissen Temperaturspektrum – bei einer bestimmten Luftfeuchtigkeit besonders wohl. Allgemein wird heute davon ausgegangen, dass dieses Optimum etwa zwischen 50 Prozent bis 60 Prozent relative Luftfeuchte liegt. Wichtig ist die Luftfeuchtigkeit unter anderem für die Schleimhäute.
Jetzt zum Problem – gerade während der Heizperiode im Winter. Durch die Raumtemperatur sinkt die relative Luftfeuchte, da die Raumluft mehr Feuchtigkeit binden kann. Ab Werten von etwa 40 Prozent beginnen die menschlichen Schleimhäute auszutrocknen. Die Folge: Schleimhäute der Atemwege werden anfälliger für Keime. Und durch den ständigen Wechsel zwischen nass-kalter Außenluft und der trockenen Heizungsluft erhöht sich das Infektionsrisiko.
Fürs Schlafzimmer bedeutet dies, dass Hochheizen eher kontraproduktiv ist. Was hilft, ist unter anderem:
Das Fenster anzukippen verschafft nur augenscheinlich Linderung. Hierdurch besteht die Gefahr des Auskühlens im Schlafzimmer.
In den Wintermonaten läuft die Heizung in vielen Wohnungen auf Hochtouren. Trotz der Tatsache, dass viele Vermieter Hinweise zum Heizen sowie Lüften dem Mietvertrag beilegen und Experten immer wieder Tipps geben, werden nach wie vor Fehler gemacht. Diese bedeuten auch eine zusätzliche Belastung für die Umwelt – und können im schlimmsten Fall zu Schimmel in der Wohnung führen. Dabei sind viele der Tipps einfach. Statt das Fenster nach dem Aufstehen über eine Stunde in der Kippstellung zu lassen, wird einmal 20 Minuten die Wohnung komplett durchgelüftet. Und es ist selten nötig, den Flur auf 22°C hoch zu heizen. Einige andere Tricks setzen auf neue Technik. Besonders mithilfe von Zeitschalttechnik und Smart Home kann beim Heizen der eine oder andere Euro eingespart werden.