Karlsruhe (jl) – Gestern Abend war die ordentliche Mitgliederversammlung des KSC und der Abend war harmonisch wie nie. Dazu beigetragen hat schon die Vertragsverlängerung mit Trainer Christian Eichner am Dienstagnachmittag. Dieser Schritt wird dem Präsidium und dem Geschäftsführer wohl unangenehmen Fragen erspart haben.
Nur 406 KSC-Mitglieder haben den Weg in die Schwarzwaldhalle gefunden. An den Bildschirmen zuhause waren um 18 Uhr zirka 1.000 Mitglieder online. Auf der Tagesordnung standen einige Abstimmungen.
Präsident Holger Siegmund-Schultze startete mit seinem Bericht. Er schwärmte von dem neuen Stadion und wie wichtig dieser Neubau für den KSC ist. Wirtschaftlich bedeutet das deutliche Mehreinnahmen, aber der Schein trügt auch etwas. Der Verein startet jährlich mit einem Minus. Altlasten, die der KSC auf seinen Schultern trägt.
Daher müssen die Blau-Weißen schauen wie sie an Geld kommen. Neben TV-Geldern sind auch die Transfereinnahmen unentbehrlich. Ein U23-Spieler bringt dem KSC pro Spielminute 300 Euro, daher will man auch auf die jungen Spieler setzen. Siegmund-Schultze lobte auch die brillante Jugendarbeit. Die U17 und U19 sind aktuell Tabellenführer in ihrer Liga. Die Jugend ist die Zukunft!
Das Budget für die U23 ist so kalkuliert, dass sie in die Oberliga aufsteigen können. Es gibt einen Fünf-Jahres-Plan für die Amateurmannschaft. In fünf Jahren soll sie sich selbst finanzieren auch durch den Erlös den die jungen Spieler bringen.
Ein gesundes Wachstum und die Besinnung auf die eigene Stärke zu bauen das steht an oberster Stelle. So soll das Ziel Bundesliga auch irgendwann wieder erreicht werden. Siegmund-Schultze lobte auch die anderen Abteilungen des e.V.. Es entsteht eine Aura jenseits des Messbaren und das ist laut Siegmund-Schultze hervorragend.
Geschäftsführer Michael Becker blickte nochmal auf die schwere Zeit vor einem Jahr zurück und lobte wie gut der KSC durch diese Krise gekommen ist. Innere Ruhe habe dazu beigetragen und das Vertrauen in alle Mitarbeitenden. Auch die Vertragsverlängerung mit Christian Eichner freut ihn sehr und er dankte dem Cheftrainer nochmal für die Arbeit bis jetzt und alles was da noch kommt
Becker bekam großen Applaus, als er verkündete, dass es das beste Jahr des KSC war. Finanziell legte der KSC ordentlich zu. Etwas mehr als 2 Millionen Euro nahm der KSC e.V. in der letzten Saison ein. Dagegen stehen Ausgaben in fast gleicher Höhe – am Ende bleibt ein Überschuss von 1.000 Euro.
Ticketing, Merchandising, Mitgliederzahlen – der KSC legt in so gut wie allen Bereichen zu. Das will Becker nun auch halten und weiter ausbauen. Trotzdem muss noch viel gemacht werden. Gerade die Ausgabenseite ist recht hoch, daher wäre es enorm wichtig in den Transfererlösen zu zulegen, so Becker.
Um weiter Erfolgreich zu sein muss die aktuelle Strategie konsequent weiterverfolgt werden. Weiterhin soll in die Vision Wildpark investiert werden. Ein Profi- und Nachwuchsleistungszentrum soll errichtet werden, da sind die Planungen sehr weiter vorangeschritten. Im nächsten Schritt sollen neue Trainingsplätze geschaffen werden. Die Kosten dafür belaufen sich wohl auf 1-2 Millionen Euro. Ein weiteres Funktionsgebäude soll auf dem Kunstrasen hinter der Haupttribüne entstehen. Dort soll die Geschäftsstelle und ein Fantreff einziehen können. 300 Mitarbeiter sollen in dem neuen Gebäude dann platz finden. Am Ende gab regen Applaus für die finanzielle Übersicht von Michael Becker.
Eigentlich wäre die Karlsruher SC Mühlburg-Phönig GmbH & Co. KGaA mit einem Plus von 388.000 Euro aus dem Geschäftsjahr herausgegangen, doch nach der Insolvenz des letztjährigen Hauptsponsors CG Elementum läuft es nun auf ein Minus von 184.000 Euro heraus. Der Finale Bericht wird wohl erst Anfang Januar fertig sein. Sollte gar kein Geld mehr aus der Insolvenz an den KSC fließen könnte das Minus auf 726.000 Euro anwachsen.
Insgesamt konnte der KSC aber seine Schulden von fast 24 Millionen auf rund 18 Millionen tilgen. Das ist ein hervorragendes Ergebnis und lässt den KSC Handlungsfähiger machen, laut Becker.
Kurz vor halb acht wurde das Präsidium einstimmig entlastet. Auch der Mitgliederrat wurde, bis auf eine Gegenstimme, entlastet. Es folgte noch die Wahl des Aufsichtsrates. Das ging alles recht fix denn die Mitglieder waren sich schnell einig. Der Wahlausschuss wurde auch direkt danach gewählt. Auch hier war es ein Akt von wenigen Minuten.
Es gab noch drei Wortmeldungen gegen Ende, doch die interessanteste war wann die Videowände angebracht werden. Zum Ersten Heimspiel im neuen Jahr gegen Fortuna Düsseldorf sollen die Videowände dann hängen. Am Ende ging es recht schnell – kurz vor 20 Uhr verabschiedete sich Holger Siegmund-Schultze von den Mitgliedern und beendete die ordentliche Mitgliederversammlung 2024.