Hügelsheim (am) – Nach zwei hart umkämpften Partien gegen Heilbronn und Mannheim stehen die Baden Rhinos am Samstag um 19.30 Uhr in der Regionalliga Süd West gegen Bietigheim-Bissingen auf dem Eis.
Zum Feiern war ESC-Trainer Cedrick Duhamel nach dem hart umkämpften 5:4 über den Erzrivalen Heilbronn nicht gerade zumute: „Ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft, aber der Sieg war auch teuer erkauft.“ Die Quittung dafür kassierten die Baden Rhinos 19 Stunden später, als es gegen die Maddogs in Mannheim mit 1:5 die erste Saisonniederlage setzte. Duhamel selbst schnürte aufgrund der Ausfälle seit drei Jahren wieder die Schlittschuhe, konnte aber mit seiner abgekämpften und zusammengeflickten Rumpftruppe gegen voll besetzte und lauffreudige Mannheimer an diesem Tag nichts ausrichten. Dies war tags zuvor ganz anders: Der Zuspruch war gut, weit über 500 Eishockeyfans wollten das erste Heimspiel live miterleben und versprühten eine tolle Stimmung in der Eisarena.
Nach der Führung durch Simon Klemmer stellten die Eisbären zwar auf 1:2, doch ein wahrer Sturmlauf zu Beginn des Mittelabschnitts mit Toren durch Noel Johnson und Martin Vachal im Doppelpack drehten das Ergebnis auf 4:2. Heilbronn reagierte ruppig und wütend, zeitweise mussten drei Spieler des ESC behandelt werden. Torjäger Vachal hatte es am Schlimmsten erwischt und wurde nach einem Check gegen sein Knie ins Krankenhaus gebracht. Wie lange der Tscheche ausfällt ist noch nicht bekannt. Im Schlussabschnitt erhöhte Youngster Justus Lehmacher, ehe Breiter und Rupp die Schlussphase zum Herzschlagfinale verwandelten – mit glücklicherem Ausgang für die Rhinos.
Die stehen nun hinter Zweibrücken und dem Überraschungsteam aus Pforzheim auf dem dritten Tabellenplatz und treffen am Samstag im heimischen Airpark auf die DEL-Reserve aus Bietigheim-Bissingen. Während die Rhinos am Wochenende mit Maxim Engel, Andy Mauderer und Lars White sowie am Sonntag noch auf Vachal und Groß auf 30 Prozent ihres Kaders verzichten mussten, dürfte das den Steelers kaum passieren. Von ihren 29 lizensierten Feldspielern kamen bereits 25 zum Einsatz. Duhamel & Co werden sich auf eine laufintensive Partie einstellen müssen. Genau das ist es, was den (coronabedingt) seit 2019 amtierenden Meister auszeichnet. Junge, hervorragend ausgebildete Spieler, gemischt mit erfahrenen Cracks. Allerdings stotterte der Motor noch zu Saisonbeginn.
Drei Niederlagen in Folge hat im Ellental seltenheitswert. Doch rechtzeitig zum Duell gegen die Rhinos kommen die Steelers in Schwung, haben deutlich gegen Freiburg (10:3) und auch gegen Ravensburg (5:3) gewonnen. Besonders die neu formierte erste Sturmreihe um Marcel Neumann, Mike Weigandt und Pierre Dumont zeigte sichzuletzt treffsicher und war für vier der fünf Tore gegen Ravensburg spielentscheidend verantwortlich. Die medizinische Abteilung der Rhinos wird diese Woche alle Hände voll zu tun haben um zumindest einige der angeschlagenen Spieler wieder fit zu bekommen und den Steelers einen harten Kampf liefern zu können. Am Abend vor Halloween versuchen es die Nashörner mit allen Tricks und treten mit eigens angefertigten Gruseltrikots an, um Bietigheim das Fürchten zu lehren. Die Trikots können während dem Spiel in einer stillen Auktion ersteigert werden.